Momentum-Institut
Arbeit, Wohnen, Klima - Der Maßstab sind die "vielen"

- Barbara Blaha (Mitte) mit ihrem Team aus Wissenschaftlern und Redakteuren des Momentum Instituts.
- Foto: Tina Goebel/Momentum Institut
- hochgeladen von Elisabeth Schwenter
Ein Thinktank für die "vielen" ist in Rudolfsheim zu Hause. Barabara Blaha und ihr Team zeigen auf Basis wissenschaftlicher Daten, wer die Produktivitätsgewinne einsteckt und warum die "vielen" trotzdem nicht reicher werden.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. "Ich beziehe Mindestsicherung bzw. will ich sie wieder beziehen. Das ist aber gar nicht so einfach." So beginnt einer der Beiträge des Magazins "Moment", das, eingegliedert in den Thinktank "Momentum", über gesellschaftlich relevante Themen berichtet. In besagtem Artikel erzählt eine dreifache Mutter von ihren alltäglichen Schwierigkeiten. Geht es nach Barbara Blaha, der Gründerin des "Momentum"-Thinktanks, ist sie eine der "vielen" – eine derjenigen, deren Alltag stellvertretend für viele Menschen in Österreich steht.
Barbara Blahas Thinktank hat sein Zuhause in Rudolfsheim-Fünfhaus gefunden. Von hier aus arbeitet das achtköpfige Team aus Wissenschaftlern und Journalisten daran, zu zeigen, dass es etwa in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Klima oder Umverteilung auch Alternativen zum Status quo gibt.
Wirtschaftspolitik ist kein Naturgesetz
Ein Status quo, so Blaha, der von wenigen bestimmt wird – nämlich von den großen Playern in Politik und Wirtschaft –, an den sich die vielen aber anpassen müssen. "Wer steckt denn die Produktivitätsgewinne ein, die wir als Gesellschaft erwirtschaften? Wir sind heute um ein Drittel produktiver als noch vor 20 Jahren", erklärt Blaha. Die vielen hätten trotzdem nichts davon. "Die Dinge müssen neu verhandelt werden. Politische Bewegungen haben da in den vergangenen Jahren ausgelassen", kritisiert sie. Dass Wirtschaftspolitik kein Naturgesetz sei, dass die österreichische Gesellschaft unter den gegebenen Bedingungen auf harte Verteilungskämpfe zusteuere, dass es aber Alternativen gebe, das will Blahas Thinktank auf Basis von wissenschaftlich penibel erarbeiteten Daten aufzeigen.
Alle Wortprotokolle des Parlaments im "Parlagram"
Der journalistische Teil des Instituts funktioniert so gut, dass Blaha und ihr Team selbst davon überrascht sind. Immerhin gibt es das Institut erst seit wenigen Monaten. Scheinbar sind es genau die Themen, die viele betreffen und viele interessieren, die von den Journalisten bearbeitet werden.
Ein besonderes Tool, welches das Institut in den vergangenen Wochen veröffentlicht hat, ist das sogenannte "Parlagram": Alle Wortprotokolle des Parlaments seit 1945 können damit nach bestimmten Begriffen und deren Häufigkeit in den Reden der Parlamentarier durchsucht werden. Im Jahr 2015 wurden etwa die Begriffe "Flüchtlinge" und "Migration" 1.690 Mal im Parlament verwendet, die beiden Begriffe "Soziale Gerechtigkeit" und "Gleichberechtigung" im gleichen Zeitraum und in allen Reden des Parlaments nur 34 Mal.
Zur Sache:
Das Momentum Institut ist in der Märzstraße 42 zu Hause. Online findet man etwa das "Parlagram" und viele weitere spannende Infos aus dem Thinktank auf www.momentum-institut.at sowie redaktionelle Beträge auf www.moment.at
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