Grüne fordern Fahrradstraßen
Bezirksrat Kovacs prescht mit umstrittener Idee vor • Bezirksvorsteher sehr skeptisch
Die Ökopartei will den Radverkehr durch einen neuen Straßentyp fördern. Die Hasnerstraße eigne sich besonders für die Umsetzung einer Fahrradstraße, so Grünen-Obmann Joachim Kovacs.
(si). „Seit den 80ern gibt es in mehreren europäischen Ländern Fahrradstraßen. Nun wäre es auch bei uns an der Zeit.“ Der grüne Bezirksrat Joachim Kovacs wirbt derzeit vehement für die Forderung seiner Partei nach Fahrradstraßen. Dabei will sich die Ökopartei noch nicht auf ein genaues Modell festlegen. Denn es gibt etliche Formen der Radler-Meilen, die von niedrigen Tempolimits und generellem Vorrang für Drahtesel vor Kraftfahrzeugen bis zu einem völligen Fahrverbot für Autos reichen.
Wenig Begeisterung für das Projekt „Fahrradstraße“ ließ bisher Bezirksvorsteher Franz Prokop (SP) erkennen. Aus dessen Büro wurde verlautbart, dass für etwaige bauliche Maßnahmen der finanzielle Spielraum sehr gering sei. Auch müsse zunächst die gesetzliche Grundlage für Fahrradstraßen geschaffen werden. Erst dann solle sich der Bezirk mit dem Thema befassen.
Blaue: „Schnapsidee“
Strikt gegen Fahrradstraßen sind die Freiheitlichen. „Offensichtlich wurde Bezirksvorsteher Prokop nach anfänglicher Skepsis von seinen Genossen im Rathaus zurückgepfiffen. Jetzt spricht er sich für diese Schnapsidee aus und tanzt damit nach der Pfeife der Grünen Stadträtin Vassilakou.
Die Grünen argumentieren, dass das Risiko von Unfällen durch Fahrradstraßen deutlich zurückgegangen sei. Allerdings sei das vorrangige Projekt die Einführung des Parkpickerls in Ottakring. Dieses fordert Kovacs flächendeckend und in enger Abstimmung mit den benachbarten Bezirken. „Nach der dadurch erzielten Verkehrsberuhigung wäre die Fahrradstraße dann sozusagen das Sahnehäubchen“, erläutert
Kovacs malerisch. Besonders für eine Umsetzung der Radler-Meile geeignet wäre nach Ansicht der Grünen die Hasnerstraße.
Detail am Rande: Für Radfahrer gilt derzeit eine Alko-Grenze von 0,8 Promille, für Autofahrer sind es 0,5. An diesem Limit wollen derzeit weder die Grünen noch die Bundesregierung rütteln.
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