Von Greißlern und Hipstern im Rudolfsheimer Wahlkampf

- hochgeladen von Christian Bunke
Aufbruchstimmung im Wahlkampf? Bei den Standlern am Meiselmarkt ist davon noch nichts zu merken.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Rudolfsheimer Alex Svoijtka tritt aus der U-Bahn-Station Johnstraße heraus. Sein Ziel: das Untergeschoß beim Meiselmarkt, wo es noch „echte Greißler“ gibt. „Denn die verschwinden zunehmend. Sie werden immer mehr durch Einkaufszentren verdrängt“, so Svoijtka. Tatsächlich ist auch der Meiselmarkt teilweise ein Einkaufszentrum. Die oberen Stockwerke werden von den Filialen einer Elektronikkette und großen Supermärkten dominiert. „Ich wohne seit mehr als zehn Jahren in der Gegend. Mir gefällt’s. Es gibt keine größeren Konflikte, aber ich habe Angst vor steigenden Mieten. Dabei stehen so viele Wohnungen leer. Darum sollte sich der Bezirk mal kümmern, da kommt von keiner Partei was.“
Svoijtkas Bedenken sind berechtigt: Seit 2010 legten die Preise im Bezirk um bis zu 90 Prozent zu. Abseits der Hipster-Grätzel rund um die Reindorfgasse würde man sich jedoch auch über weitere Aufwertungen freuen. Der Meiselmarkt gehört bisher jedoch eher zum erdigen als zum hippen Rudolfsheim.
Von fehlenden Kunden ...
Im Untergeschoß verkauft Standler Josef Wyka Fleischwaren. Auch er sieht Handlungsbedarf „Es gibt zu wenig Kundschaft und die Hausverwaltung unternimmt nichts. Früher gab es hier im Haus noch einen Weihnachtsmarkt, jetzt gar nichts mehr.“ Dieser Meinung sind auch andere Verkäufer im Untergeschoß. „Das Marktamt interessiert sich einfach nicht für uns, Bezirkspolitiker schon gar nicht. Wen ich wähle, weiß ich noch nicht“, sagt Haddad Walid, Betreiber eines Kleidungsgeschäftes. „Manchmal kommt jemand von der Wirtschaftskammer vorbei. Doch die haben eh keinen Einfluss.“
... bis zum Parkpickerl
Der Stand neben Walid gehört Lebensmittelhändler Ashra Abdrabou. „Jetzt im Wahlkampf lassen sich ab und zu Politiker hier blicken. Aber als Kunden kommen sie nicht.“ Dabei gäbe es Redebedarf, so Abdrabou: „Viele Kunden sind wegen des Parkpickerls verschwunden. Da wurde über die Rudolfsheimer einfach drübergefahren.“
Verlässt man den Meiselmarkt, fordert ein großes Schild zur Wahlteilnahme auf: „Stimmen statt verstummen“. Am Meiselmarkt scheint es jedoch, als ob die Kommunikation zwischen Politik und Standlern bereits verstummt wäre.
Mehr Infos zur Wien-Wahl 2015
Umfangreiche Berichte, Interviews und Analysen zum Wahlkampf in Rudolfsheim finden Sie täglich aktuell unter www.meinbezirk.at/wahl-rudolfsheim.
Was die anderen 22 Bezirke bewegt: Die heißesten 66 Wahlkampfthemen von der Inneren Stadt bis zur Donaustadt gibt es auf www.meinbezirk.at/wien2015.
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