Langes Sitzen verkürzt das Leben
Ohne Auto gesünder auf dem Weg zur Arbeit: Schon eine halbe Stunde Bewegung pro Tag senkt das Risiko.
SALZBURG (ap). Auch wenn man es sich vornimmt, mit dem Rad oder zu Fuß den Arbeitsweg zu bestreiten, finden sich doch immer wieder genügend Ausreden, um letztlich doch den Motor des Autos zu starten. Doch nun haben SALK-Mediziner, Geoinformatiker und Mobilitätsforscher schlagende Argumente für einen aktiven Lebensstil, denn langes Sitzen verkürzt nachweislich unser Leben.
Aktive Mobilität leben
„In einer repräsentativen Studie wurde aufgezeigt, dass langes Sitzen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit früher zu versterben einhergeht. Allerdings genügen bereits 25 bis 35 Minuten körperliche Aktivität pro Tag um das Risiko wieder deutlich zu senken, 60 bis 75 Minuten täglich um selbst acht Stunden Sitzen auszugleichen“, erklärt der Salzburger Sportmediziner Josef Niebauer. Um auf dieses tägliche Bewegungspensum zu kommen, bietet sich der Weg in die Arbeit optimal an. Vor diesem Hintergrund befasst sich das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt GISMO einerseits mit der Erhebung des gesundheitlichen Nutzens aktiver Mobilität am Arbeitsweg und andererseits mit der geeigneten Bereitstellung der relevanten Information. Unter der Leitung des Fachbereichs Geoinformatik der Universität Salzburg bringen Experten verschiedenster Disziplinen ihre Forschungsleistung ein. Die Salzburger Landeskliniken beteiligen sich sowohl als Testumgebung für die klinische Studie, als auch mit ihrem umfangreichen Know-How im Bereich der sportmedizinischen Diagnostik und betrieblicher Gesundheitsförderung.
Hin zur Verhaltensänderung
Für die Studie wurden 70 Mitarbeiter im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung der SALK rekrutiert, die bisher das Auto für den Arbeitsweg nutzten. Nach einer sportmedizinischen Untersuchung wurden die Probanden in eine Interventions- und Kontrollgruppe unterteilt. Während die Interventionsgruppe den Weg zur Arbeit mit dem Rad oder zu Fuß (kombiniert mit dem öffentlichen Verkehr) zurücklegt, kann die Kontrollgruppe weiter mit dem Auto zur Arbeit fahren. Verbunden mit den Mobilitätsaufzeichnungen können unmittelbar Rückschlüsse auf positive gesundheitliche Effekte, die durch das geänderte Mobilitätsverhalten zurück zu führen sind, gezogen werden.
Bewegung im Alltag
„Oft sind es kleine Umstellungen im täglichen Verhalten, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Mit dem Forschungsprojekt GISMO leisten wir einen Beitrag zur Forcierung aktiver Mobilität am Arbeitsweg. Damit kann nicht nur die Gesundheit einzelner verbessert werden, sondern letztendlich profitiert auch jeder Betrieb von gesunden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Niebauer abschließend.
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