Das verrückte Geschäft mit der Liebe
SALZBURG (lg). Im Kleinen Theater wird derzeit die neue Komödie "Singles im Nebel" von und mit Peter Blaikner aufgeführt - das Stadtblatt sprach Blaikner über das Geschäft rund um die Liebe und seine Rolle als Inhaber einer Partnerbörse.
Worauf darf sich das Publikum bei dem Stück „Singles im Nebel“ freuen, was erwartet die Zuschauer?
PETER BLAIKNER: Eine rasante, abwechslungsreiche Komödie, eine Abfolge von komischen, originellen, aber auch berührenden Szenen, Gaby Schall und ich in vielen verschiedenen Rollen, treffende Pointen. Die Zuschauer können über die Figuren auf der Bühne, aber auch über sich selbst herzhaft lachen. Dazu gibt es einige witzige und schöne Lieder, von Schall und von mir gesungen, von mir auf der Gitarre begleitet.
Wie ist die Idee zu dem Stück entstanden - aus dem Alltag heraus, den man aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis mitbekommt, wo Beziehungen kommen und gehen?
PETER BLAIKNER: Freundinnen und Freunde haben mir von ihren Erfahrungen mit Singlebörsen und den Treffen mit anderen Singles erzählt. Dabei geht s durchaus um unglaubliche, komische und sogar seltsame Zusammentreffen. Ich habe diese Erlebnisse zu mehreren Szenen zusammengefasst und die Szenen mit einer Handlung verbunden. Die Handlung ist, dass ein Ehepaar (die beiden Inhaber einer altmodischen Partnervermittlungsfirma) Erfahrungen machen will, Feldforschungen betreibt, um ihre Firma auf die neuesten Trends umzustellen.
Wie gehen die Menschen in dem Theaterstück mit dem Single-Dasein um? Glücklicher Single oder eher einsames Herz?
PETER BLAIKNER: Es geht eher um einsame Menschen, die ihr Glück suchen und dabei auf höchst witzige Art immer wieder scheitern. Aber es geht auch um Typen, die die Notlage von einsamen Herzen ausnützen. Die Singles tappen auch in Fallen, die ihnen von anderen Singles, aber auch von sogenannten höheren Mächten gestellt werden. Denn es geht auch darum, mit der Einsamkeit Geschäfte zu machen.
Wie schwierig ist die Gratwanderung zwischen Komödie und dem doch eher „traurigem“ Aspekt, wenn eine Liebe zerbricht?
PETER BLAIKNER: In jeder guten Komödie liegt auch eine ordentliche Portion Tragik. Wir lachen über Leute auf der Bühne, die sich gegenseitig betrügen, die Beziehungskrisen ausfechten, die das ihnen zustehende Stück Glück im Leben suchen und leider immer wieder scheitern. Wir lachen über deren Unfähigkeit zu lieben, über deren absurd-komplizierten Umgang miteinander, über deren Ungeschicklichkeit und Einsamkeit. Wir lachen, weil wir erkennen dürfen, dass es uns nicht genauso ergeht oder weil wir erkennen können, dass es jemand anderem ebenso ergeht wie uns. Wir sind dankbar, dass es die Komödie gibt und freuen uns, dass doch alles letztlich gut ausgeht. Diese Form des Theaters macht vieles leichter und erträglicher, sie zeigt uns, dass wir nicht allein sind in unserer Unbeholfenheit und mit unserem Scheitern an Dingen, die eigentlich ganz einfach wären. Denn Humor ist die letzte Zuflucht es denkenden Menschen.
Das Stück spielt eine Abfolge von „komischen Szene“, rund um das Kennenlernen - welche Orte des Kennenlernens spielen dabei eine Rolle?
PETER BLAIKNER: Kaffeehaus, Hotelzimmer, Wellnessbereich einer Sauna, Singleselbsthilfegruppe, Gebirgslandschaft bei einer Singlewanderung. Nach dem Kennenlernen an einem öffentlichen Ort gehen Singles auch gern in die Wohnung des einen oder anderen, um das Kennenlernen zu vertiefen.
In dem Stück spielen Sie beide die Inhaber einer Partneragentur - könnten Sie sich diesen Job auch tatsächlich vorstellen?
PETER BLAIKNER: Dafür bin ich in der Wirklichkeit nicht begabt. Ich versuche, die Menschen über das Kabarett und die Komödie glücklich zu machen. Das kann ich vielleicht besser.
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