Rotes Kreuz
Kommandoübergabe im Roten Kreuz Salzburg: Festakt für Anton Holzer

Neuer Rettungskommandant Stefan Herbst  | Foto: Rotes Kreuz Salzburg Rohrer Wildbild
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Anton Holzer prägte seit 2009 als Landesrettungskommandant das Rote Kreuz Salzburg. Zur Kommandoübergabe an seinen Nachfolger und bisherigen Stellvertreter Stefan Herbst veranstaltete das Rote Kreuz Salzburg eine feierliche Kommandoübergabe und würdigte seine besonderen Verdienste.

SALZBURG. Wie das Rote Kreuz Salzburg in einer Aussendung schreibt, folgten zahlreiche Gäste und Weggefährten Anton Holzers aus Politik, Behörden, Einsatzorganisationen und der bundesweiten Rotkreuz-Organisation der Einladung.

Auszeichnung durch das Österreichische Rote Kreuz

Einer der Gäste war Bundesrettungskommandant Gerry Foitik:

„Toni Holzer und ich kennen einander schon lange. Er ist ein verlässlicher Kamerad und ein guter Partner. Bei zahlreichen Einsätzen, die wir gemeinsam geleistet haben, hat er sich und seine Expertise stets in den Dienst der Menschen gestellt. Auch die Zusammenarbeit von Bundes- und Landesebene, etwa bei gemeinsamen Übungen, war exzellent“,

wird der Bundesrettungskommandant zitiert. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde Toni Holzer im Rahmen des Festaktes mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Österreichischen Roten Kreuzes ausgezeichnet.

Fahnenübergabe: Stefan Herbst (li) übernimmt von Anton Holzer. | Foto: Rotes Kreuz Salzburg Rohrer Wildbild

Aufmesser: „Ausgezeichneter Krisenkommunikator“

Der Salzburger Rotkreuzpräsident Dr. Werner Aufmesser hob in seiner Rede einige Meilensteine in Holzers Karriere hervor und zeichnete so das Bild eines Mannes, der das Rote Kreuz Salzburg über viele Jahre maßgeblich mitgestaltet hat.

„Toni ist ein Vollprofi. Er bleibt auch in Zeiten größter Belastung ruhig und fokussiert. Das macht ihn zu einem ausgezeichneten Krisenkommunikator, nach außen wie nach innen. Toni hat zudem die Stabsarbeit in ihrer jetzigen Form in Salzburg etabliert. Wir sind überzeugt, dass er auch in seiner neuen Position immer die Hilfe für die Menschen im Fokus haben wird“,

so Aufmesser.

Stefan Herbst wird neuer Landesrettungskommandant

Holzer übergibt ein gut bestelltes Haus. Mit seinem bisherigen Stellvertreter Stefan Herbst steht jemand bereit, der ein langjähriger Weggefährte ist. Herbst ist seit 34 Jahren beim Roten Kreuz Salzburg und damit ebenfalls bestens mit den Abläufen des Rettungsdienstes vertraut.

„Ich freue mich sehr auf die Herausforderung und darauf, gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Zukunft im Roten Kreuz Salzburg zu gestalten“,

sagt er.

Ehrenamt ist das Rückgrat

Stefan Herbst wird offiziell ab 1. November diesen Jahres Landesrettungskommandant. Das Landes-Medienzentrum hat mit ihm über die Zukunft der Einsatzorganisation gesprochen.

LMZ: Was ist Ihre Motivation die Position als Landesrettungskommandant zu übernehmen?
Stefan Herbst:
Das Rote Kreuz Salzburg ist, nicht zuletzt dank meines Vorgängers Anton Holzer, strukturell hervorragend aufgestellt. Es fällt mir sehr leicht und motiviert mich, wenn ich in Kürze noch mehr Verantwortung für eine Organisation übernehmen darf, die vor allem von Ehrenamtlichen und Freiwilligkeit getragen wird. Das ist unser Rückgrat und diesen Bereich möchte ich in Zukunft auch weiter stärken und ausbauen.

LMZ: Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung?
Stefan Herbst:
Die Veränderungen, die wir beim Ehrenamt erleben. Die Mannschaftsstärken und der Zulauf bei Freiwilligen sind nach wie vor gut. Die Kolleginnen und Kollegen haben allerdings nicht mehr so viel Zeit zur Verfügung und bleiben auch nicht mehr so lange bei uns. Deshalb müssen wir noch mehr Ressourcen in die Ausbildung stecken, da neu eintretende Ehrenamtliche auch neu ausgebildet werden müssen. Was viele nicht wissen: Wir besetzen in Salzburg auch alle Nacht- und Wochenenddienste mit Ehrenamtlichen.

LMZ: Welche neuen Projekte stehen auf Ihrer To-Do-Liste?
Stefan Herbst:Zur Entlastung unserer Organisation und des gesamten Gesundheitssystems möchten wir verstärkt beraten und auch genauer abfragen ob es notwendig ist, dass Menschen von uns automatisch ins Krankenhaus gebracht werden. Wir müssen sie dort hinbringen wo sie am besten aufgehoben sind und das ist oft einfach der Hausarzt und es reicht auch häufig, wenn das erst am nächsten Tag erfolgt. So schonen wir Kapazitäten in den Spitälern und anderen Bereichen des Gesundheitssystems. Ein wichtiger Baustein dabei ist auch unsere Telefonische Gesundheitsberatung 1450.

Landesrettungskommandant Stefan Herbst mit RKS-Präsident Werner Aufmesser | Foto: Rotes Kreuz Salzburg Rohrer Wildbild

Holzer wechselt zu Land

Mit 1. November 2023 wechselt Anton Holzer nun zum Land Salzburg und wird Sonderbeauftragter für Asylwesen. Das Land Salzburg hatte sich Holzer für die Position des Sonderbeauftragten für Asylwesen gewünscht. Der Wechsel folgte nach vorheriger Absprache mit dem Roten Kreuz Salzburg in gegenseitigem Einvernehmen. Der Wunsch beruhte nicht zuletzt auf der jahrzehntelangen guten Zusammenarbeit zwischen dem Land Salzburg und dem Roten Kreuz.

Land Salzburg würdigt Holzer

„Das Land Salzburg kann im Bereich des Katastrophenschutzes und darüber hinaus immer auf die rasche und tatkräftige Unterstützung des Roten Kreuzes zählen. Die optimal eingespielten Abläufe und das Zusammenspiel im Ernstfall sind nicht zuletzt auch ein Verdienst von Anton Holzer. Ich bin überzeugt, dass die Kooperation mit seinem Nachfolger ebenso professionell wie auch freundschaftlich weitergeht“,

so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf.
Und ihre Regierungskollegin ergänzt:

„Das Rote Kreuz ist ein Eckpfeiler des Gesundheitssystems in unserem Bundesland, auf den immer Verlass ist. Ich wünsche dem neuen Landesrettungskommandanten alles Gute für die verantwortungsvolle Aufgabe und freue mich gleichzeitig sehr, dass Anton Holzer seine erprobten Fähigkeiten zukünftig für das Land Salzburg einsetzen wird“,

so Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi.

Landesräting Gutschi gratuliert Herbst, dem neuen Landesrettungskommandanten. | Foto: Rotes Kreuz Salzburg Rohrer Wildbild

Holzer bei zahlreichen Einsätzen im In- und Ausland

Diese Fähigkeiten stellte Holzer im Laufe seiner Karriere im Rahmen zahlreicher erfolgreicher Projekte unter Beweis, heißt es in der Aussendung des Roten Kreuzes weiter. Die folgende Schilderung des Roten Kreuzes soll dies bekräftigen:
Eines dieser Projekte war der Bau eines Flüchtlingscamps in Albanien im Jahr 1999. Es bot zahlreichen Menschen während des Kosovokrieges Schutz. Doch das war lange nicht die einzige außergewöhnliche Leistung in seinem Lebenswerk, für das Holzer 2013 mit dem Verdienstkreuz des Landes Salzburg ausgezeichnet wurde.
So zeigte sich Holzer nach seinem Eintritt in das Rote Kreuz Salzburg am 1. Februar 1980 als Mann der Tat, der den Menschen während seiner gesamten Karriere in den Mittelpunkt seines Handelns stellen sollte. Im Jahr 2000 half Holzer bei dem tragischen Brand der Gletscherbahn Kaprun, bei dem 155 Menschen im Tunnel ihr Leben verloren. Sein Einsatzgeist zeigte sich erneut im Jahr 2004, als ein Erdbeben im Indischen Ozean die tödlichsten Tsunamis aller Zeiten an den Küsten auslöste, und eine humanitäre Krise von ungeahntem Ausmaß folgte. Holzer leistete entscheidende Hilfe, indem er mit Hilfe der Salzburger Bevölkerung in Sri Lanka ein Fischerdorf baute. Seine Führungsqualitäten und sein fachliches Know-how kamen auch im Jahr 2013 bei der Hochwasserkatastrophe in Salzburg zum Tragen, als er die Position des Gesamteinsatzleiters übernahm. Sein Einsatz ermöglichte eine effiziente Koordination der Rettungsbemühungen. Diese Erfahrungen bewährten sich auch im selben Jahr auf den Philippinen nach dem verheerenden Taifun Haiyan, der zahlreiche Todesopfer forderte. Holzer war Teil eines Teams, das humanitäre Hilfe und Rettungsmaßnahmen in den am stärksten betroffenen Gebieten koordinierte. Mit einem Erste-Hilfe Projekt in Tansania, das Holzer im Jahr 2017 maßgeblich initiiert hat, unterstützt das Rote Kreuz Salzburg die tansanischen Kolleginnen und Kollegen beim Aufbau der Erste-Hilfe-Ausbildung in Tansania. Die Nachhaltigkeit dieses Projektes ist unbestritten und wird weitergeführt.

Wichtige Stütze für Rotes Kreuz Salzburg

Als Landesrettungskommandant ab dem 1. Jänner 2009 leitete Holzer die Planung und Umsetzung von Neuerungen und koordinierte den Katastrophenhilfsdienst des Salzburger Roten Kreuzes. Seine hohe Affinität zu IT und neuen Technologien war für das Rote Kreuz sehr wertvoll, z.B. bei der Einführung des Digitalfunks. Darüber hinaus stieß er auch Projekte wie das First-Responder-System oder die Pistenrettung an. In seiner Position als Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des Blutspendedienstes setzte er sich intensiv und unermüdlich für die Organisation ein und engagierte sich nachhaltig für die Gewinnung neuer Blutspender:innen.

Herbst, Aufmesser, Tischler  | Foto: Rotes Kreuz Salzburg Rohrer Wildbild

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