Grenzgänger Podcast
Verschenken und Dinge nutzen, statt verschwenden
Laura Lobensommer kümmert sich um den Kost Nix Laden im Salzburger Andräviertel und spricht im Grenzgänger Podcast über die Macht der Werbung und Second Hand.
SALZBURG. Im Andräviertel existiert ein "Kost Nix Laden", der voll mit Dingen ist, die verschenkt werden. Träger ist der Verein M.U.T. Vor Ort kümmert sich Laura Lobensommer um die Umverteilung und betreibt Aufklärung.
"Wenn sich ganz junge Mädels sehnlichst wünschen, eine Tasche für 2000 Euro zu kaufen, dann ist es eine Sache der Werbung, dass sie das wollen", erklärt Lobensommer. Sie betont: "Ich glaube, wenn man das schafft, dass man nicht besonders schöne Taschen, die irrsinnig teuer sind, an junge Menschen verscherbeln kann, dann kann man auch das Umkehrprinzip geltend machen und zeigen, wie sinnvoll Secondhand ist."
Lernen, Dinge, die man nicht braucht wegzugeben
"Oft klammert man sich sentimental an Dinge, die man gar nicht braucht. Alles, was industriell gefertigt wird, zieht eine lange Kette von Umweltsünden nach sich. Ab dem Moment, wo ich ein Produkt kaufe, fördere ich eine Produktionsweise, die ich nicht hundertprozentig kenne", meint Lobensommer. Im aktuellen Grenzgänger-Podcast spricht sie darüber, wie sie mit ihren Freundinnen Kleider tauschte und den Dachboden der Eltern ausräumte. Sie weiß, dass es manchmal Überwindung braucht, sich von Dingen zu trennen oder gebrauchte Dinge anzunehmen.
"Es ist schön, wenn die Dinge einen neuen Wert finden. Wir haben keinen Mangel, es gibt genug!" Laura Lobensommer
Ihr geht es vor allem um die Ressourcen, diese zu schonen und einzusetzen. Das schönste für sie am "Kost Nix Laden" ist das breit gefächerte Publikum, egal ob reich oder arm: "Jeder ist willkommen." Neben Büchern, CDs, DVDs, Schuhen und Kleidung gibt es derzeit freitags Gemüse und Brot und ein vermehrtes Angebot von Lebensmitteln.
Für die "Zugezogene", die eine Zeit lang in Wien lebte, gibt es in der Stadt noch viel zu wenig Plätze, wo Menschen aus unterschiedlichen Schichten aufeinander treffen können. "In der Innenstadt gibt es kaum Geschäfte, wo es günstige Sachen gibt, geschweige denn gratis", so Lobensommer, die sich hier mehr Initiativen in der Stadt wünscht.
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