Behandlung muss im Großen erfolgen
Onkologie-Experten über Qualitätsmonitoring und Herausforderungen der Versorgungssicherheit.
SALZBURG (lg). Im Rahmen der dreitägigen Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) nahmen OeGHO-Präsident Hellmut Samonigg und Tagungspräsident Richard Greil zu den aktuellen Herausforderungen in der Onkologie Stellung. "Um den Qualitätsstandard zu halten, ist eine Zunahme der Finanzierung in einer effizienz- und ergebnisorientierten Weise erforderlich. Soll der medizinische Fortschritt weiter steigen, steigen auch die Kosten des Systems“, so Greil. Derzeit sind die Herausforderungen der Versorgungssicherheit noch nicht erkennbar. Samonigg beschreibt es „als schleichenden Prozess dessen frühzeitige Erkennbarkeit schwierig ist. Bei Einsetzen der Abwärtsspirale ist ein Entgegenwirken schwierig. Deshalb muss man jetzt reagieren und das Gesetz entsprechend novellieren.“
Qualitätskontrolle
Ein zentraler Punkt ist das Qualitätsmonitoring. Derzeit gibt es in Österreich eine sehr geringe Bereitschaft von Bund und Ländern, überlebensrelevante Faktoren in Diagnose, Management, Behandlung sowie Ressourcenbedeckung zu kontrollieren. Zudem werden Unterschiede in den Ergebnissen verschiedener Einrichtungen nicht kontrolliert und Ergebnisse nicht veröffentlicht. Ein Fehler, denn laut Greil führt eine Qualitätskontrolle zu einer signifikanten Verbesserung des Behandlungserfolges. Entgegen der Entwicklung, die Medizin zu dezentralisieren, stellt Greil zugunsten der Qualität klar, „dass Krebsbehandlung im Großen erfolgen muss. Ein Krebszentrum, das die Expertise der Spezialisten vereint ist notwendig, um die beste Versorgung für die Patienten sicherzustellen.“
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