Die Kaktusblüten in voller Entfaltung
Bühnenbretter, Rampenlicht und zum Drübergießen reichlich Applaus - das sind die idealen Voraussetzungen, um Kaktusblüten zur Entfaltung zu bringen. So geschehen am vergangenen Freitag im kleinen theater, wo die Kaktusblüten, drei Musikkabarettisten aus Graz, rechtzeitig zum Frühlingserwachen mit "Swing & more" das Publikum begeisterten.
Die Vollblutentertainer haben nicht nur den Swing im kleinen Finger. Sie mäandern durch sämtliche Genres und verpassen bekannten Klassikern ein zeitgemäßes Up-Cycling. Früher nannte man so etwas Parodien. Es ist originell und ungeheuer witzig, wenn aus "Cheek to cheek" eine Raucherballade wird ("I tschick, bis i in der Notaufnahme pick!"), aus Umberto Tozzis "Ti amo" eine Hymne auf den ultimativen Kaufrausch ("Des aa no") und aus "Mr. Sandman" ein Abgesang auf die bröselnden Bandscheiben ("Meine Bandscheim"). Dabei scheuen die Grazer nicht einmal vorm Erzherzog-Johann-Jodler zurück und machen - 50 Shades of Grey lässt grüßen! - eine ulkige SM-Nummer draus.
Christa Schreiner (Gesang und Percussion), Robert Persché (Gesang, Gitarre und Keyboard) und Martin Plass (Gesang und Bass) sind ein perfekt eingespieltes Team und schlüpfen gekonnt in die verschiedenen Rollen. Wenn Christa Schreiner aus dem Conny-Francis -Song "Schöner, fremder Mann" ein Stalker-Drama macht und Martin Plass zur Melodie von "Chattanooga Choochoo" verzweifelt quer durch Österreich nach einem Groupie sucht, bleibt kein Auge trocken. Das Publikum konnte sich nicht satt hören und forderte drei Zugaben ein. Musikkabarett auf höchstem Niveau!
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