Eine kunterbunte Welt der Musik
Eine Band der ganz besonderen Art: Bei den "Kunterbunten 14ern" setzt man auf Vielfalt.
SALZBURG. Bereits beim Betreten des Proberaums am Carl-Orff-Institut sticht einem die bunte Vielfalt und die offene Begeisterung der Musiker ins Auge: Menschen mit Beeinträchtigung treffen sich hier jede Woche mit Studenten der Universität Mozarteum zur Bandprobe der "Kunterbunten 14er" – sie alle eint die Liebe zur Musik und die Freude am gemeinsamen Musizieren. Die inklusive Band wurde vor zwei Jahren von Michael Widmer, der am Carl-Orff-Institut unterrichtet, ins Leben gerufen – im Jänner wurde sie von den Bezirksblättern Salzburg und der Lebenshilfe mit dem "Inklusionspreis 2014" ausgezeichnet. "Es war mir ein Anliegen, den Studenten die Erfahrung dieser positiven Arbeit mit behinderten Menschen zu ermöglichen. Diese unbändige Lebensfreude, die sie ausstrahlen, und die Begeisterung während der Musikproben sind für jeden von uns eine persönliche Bereicherung", erzählt Widmer.
In den gut einstündigen Proben wird daran gearbeitet, dass jeder nach seinen Fähigkeiten sich spielerisch einbringen und ausdrücken kann. "Das kann durch das Spielen von Rhythmen, Singen oder das Entwickeln von Textbildern sein. Aktuell haben wir das Lied 'Ain't no mountain high enough' in den österreichischen Dialekt umgemodelt", fügt Widmer hinzu. "Das war schon ein besonderer Moment. Es ist sofort eine harmonische und friedliche Atmosphäre, wenn man den Proberaum betritt", meint etwa die Studentin Sophia Schwaighofer, während sie Roland den richtigen Rhythmus für die Trommel zeigt.
Roland kommt jede Woche von der Lebenshilfe hierher, für ihn ist die Musik "einfach nur das Beste, was es gibt". Die Auswahl der Lieder wird von den Wünschen und Fähigkeiten der mitspielenden Menschen beeinflusst. "Das reicht von '99 Luftballons' von Nena bis hin zu 'Eisbär' von Grauzone", betont die Studentin und gibt mit Roland auf der Trommel den Takt vor. Ein Takt, der sich durch gegenseitigen Respekt und kindliche Freude zu äußern vermag. Ein Video finden Sie auf meinbezirk.at.
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