Getrennte Flüchtlingsfamilie in Salzburg wieder vereint
SALZBURG. Nachdem am Salzburger Hauptbahnhof vor zwei Tagen die erste Suchdienst-Anlaufstelle für Flüchtlinge eröffnet wurde, konnte das Rote Kreuz bereits die erste Familienzusammenführung verbuchen: Die Familie Ibrahim aus Syrien hatte im Durcheinander am Wiener Westbahnhof ihren ältesten Sohn Dildar Ali verloren. Als die Familie in Salzburg ankam, wendete sie sich gleich an die Rotkreuz-Mitarbeiter. Zum Glück wurde der 14-Jährige kurz darauf am Westbahnhof gefunden. Ein paar Stunden später war die Familie in Salzburg wieder vereint.
Langwierige Suche
„Für viele Familien, die auf der Flucht getrennt werden, ist die Suche langwieriger“, sagt Stefan Soucek, Leiter des Rotkreuz-Suchdienstes. „Auf langen Fluchtwegen steigt die Gefahr, dass man sich verliert. Erschwerend kommt hinzu, dass die Flüchtlinge oft nirgends registriert werden und wir deshalb keine genauen Daten zur Verfügung haben.“
Der Suchdienst des Österreichischen Roten Kreuzes hilft in Österreich und über die Grenzen hinweg über sein internationales Netzwerk bei der Suche nach den Vermissten. Der Suchdienst forscht nach den Angehörigen in Österreich und gibt Fotos sowie Daten an Ungarn oder Deutschland weiter, wenn die Vermutung besteht, dass sich vermisste Angehörige dort aufhalten.
Zusätzlich durchforsten die Experten auch Internet-Seiten, die auf die Registrierung von vermissten Angehörigen spezialisiert sind. Erst vor kurzem konnte auf diese Weise ein syrischer Vater seinen fünfjährigen Sohn in Griechenland ausfindig machen.
Online-Plattformen
Unter www.familylinks.org und auf der neuen Seite www.tracetheface.org stellt die internationale Rotkreuz-Bewegung von überall in der Welt erreichbare Plattformen zur Verfügung. Bereits mehr als 300 Fotos von Menschen im europäischen Raum, die ihre Liebsten suchen, wurden auf der neuen Webseite hochgeladen. „Die meisten Flüchtlinge, die zur Zeit durch die Veröffentlichung ihres Fotos auf ihre Suche aufmerksam machen, kommen aus Afghanistan, Somalia und Syrien“, erklärt Soucek.
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