Salzburg-Glanz und Pflanz
Glücklich und geschwind in den Tod
SALZBURG: Bezeichnend für die Schallmooser Hauptstraße in Salzburg sind die „Drei Kreuze“. Dort bei dieser alten Kreuzigungsgruppe verrichteten die zum Tod Verurteilten ihre letzten Gebete, bevor sie aufgehängt wurden. Nach 1599 geschahen Hinrichtungen im Stadtteil Gneis, denn dem Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau war es ein Ärgernis, dass neben der Straße, die nach Linz führt, Leichen am Galgen hingen. Ein Meister der Beförderung vom Leben zum Tod war Franz Joseph Wohlmuth, seines Zeichens Scharfrichter. Er wurde berühmt, weil er von 1757 bis 1817 ein „Executions Einschrieb Buch“ führte, quasi ein Scharfrichter-Tagebuch. Er benützte sein tödliches Schwert 77 mal, durch Aufhängen beförderte er 15 Personen ins Jenseits. Die abgeschlagenen Köpfe wurden auf einen Stecken gespießt und öffentlich gezeigt, Erhängte baumelten so lange am Galgen, bis sie von selbst herunterfielen. Den Erfolg seiner letzten Hinrichtung kommentierte Wohlmuth in seinem Tagebuch mit der Bemerkung: „mit dem Schwert glücklich und geschwind hingerichtet worden“.
Diese und weitere skurrile Salzburg-Geschichten, finden sich in dem neuen Buch von Reinhard Rinnerthaler „Salzburg – Glanz und Pflanz“.
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