"Nichts zu tun ist keine Lösung"
Veronika Kokalj will den Kampf gegen das Springkraut nicht aufgeben. Nun sucht sie "Mitstreiter".
SALZBURG (af). Unkontrolliert wuchert es an den Ufern der Salzach, in den Auen und rund um die Salzachseen: Das Springkraut breitet sich immer weiter aus und unter seinem dichten Blätterdach gehen viele heimische Pflanzen- und auch Tierarten zugrunde.
Wer ist zuständig?
"Dem Magistrat ist das bekannt, aber weil allein drei verschiedene Abteilungen betroffen sind, fühlt sich dort niemand für das Problem zuständig", erklärt Veronika Kokalj. Schon seit einem Jahr kämpft sie einen einsamen und oft aussichtslos erscheinenden Kampf. "Nicht gegen Windmühlen, sondern gegen das Springkraut."
"Trotzdem etwas tun"
Jedes Mal, wenn sie mit ihrem Hund Cocki am Ufer der Salzach spazieren geht, reißt sie das ungeliebte Kraut büschelweise aus. "Ich kann nicht viel tun, aber etwas ist es immerhin. Ich halte nämlich überhaupt nichts davon zu sagen: Es hilft ja eh nichts, also lasse ich es gleich ganz", so Kokalj.
Suche nach Mitstreitern
Auf Hilfe vom Magistrat hofft Veronika Kokalj schon längst nicht mehr. "Aber vielleicht findet sich ja der eine oder andere Private, der helfen möchte." Wenn jeder, der am Salzach-ufer spazieren gehe, wenigstens eine Hand voll Springkraut ausreiße, sei schon viel geschehen, meint sie. Laut Kokalj drängt die Zeit allerdings: "Nicht mehr lange, dann blüht das Springkraut – und wenn die Samen erst unterwegs sind, dann ist es zu spät."
"Genau beobachten"
"Das Springkraut ist eine von mehreren, aus Asien eingeschleppten Pflanzenarten, die sich in Salzburg zunehmend ausbreiten", erklärt Hannes Augustin, Obmann des Salzburger Naturschutzbundes. Vor allem in Naturschutzgebieten sei die zunehmende Ausbreitung des Springkrauts sehr wohl ein Problem, weil es heimische Arten mehr und mehr verdränge. "Das Springkraut ist eine Pionierpflanze – wenn gemäht oder gerodet wird, ist sie eine der ersten, die sich wieder ansiedelt", erklärt der Naturschutzbund-Obmann.
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