Sie wollen Theater erlebbarer machen
Die TheaterOFFensive setzt an ihrer neuen Spielstätte auf Bewährtes und Innovatives.
SALZBURG (lg). Was lange währt, wird endlich gut – so könnte man die Suche nach einer neuen Spielstätte der Salzburger TheaterOFFensive umschreiben. "Nach acht Jahren des Nomadentums haben wir jetzt endlich eine eigene Spielstätte. Und eigentlich mehr als das, denn unser neues Zuhause ist eine ‚Theater Lounge Akademie’ und ein Platz, an dem man die Theateratmosphäre erlebbar machen kann", freut sich der Leiter Alexander Linse. Nach einer gut sechsmonatigen Umbauphase erstrahlt die alte Industriehalle im Stadtteil Gnigl, in der früher eine Schreinerei untergebracht war, in neuem Glanz.
Gemütliches Beisammensein im Lounge-Bereich
"Im Zuge der Adaptierungsarbeiten haben wir alle unsere mehr oder weniger vorhandenen handwerklichen Talente entdeckt und die rund 500 Quadratmeter mit viel Liebe zum Detail auf Vordermann gebracht", ist Linse stolz. Jetzt verfügt das Theater in der Eichstraße 15 über 88 Sitzplätze im Theatersaal – die aber bei Bedarf erweitert werden können –, einen Workshop-Proberaum, ein Kulissenlager, einen Kostümfundus und einen Technikbereich. "Und natürlich eines unserer Herzstücke, den Lounge-Bereich mit Bar, wo sich die Besucher vor oder nach der Aufführung noch gemütlich zusammensetzen und unterhalten können. Ich finde es immer schade, wenn das Publikum keine Möglichkeit hat, sich nach dem Stück noch im Theater zu unterhalten und das Erlebte Revue passieren zu lassen", ergänzt Silke Stein, ebenfalls Ensemblemitglied der TheaterOFFensive.
Belebung für den Stadtteil
In diesem Sinne soll das neue Theater auch für die Bewohner im Stadtteil Gnigl eine weitere Belebung bieten. "In Gnigl sind Tradition und Brauchtum stark verankert, mit dem neuen Theater ist jetzt auch Platz für viel Experimentierfreudigkeit. Es ist sozusagen eine Lücke, die jetzt geschlossen wurde. Mit der Zirkusschule, die ebenfalls in der Eichstraße entstehen wird und dem nahe gelegenen Rockhouse und dem Kleinen Theater entwickeln sich Gnigl und Schallmoos immer mehr zu einer Kulturmeile", betont Sebastian Lankes, SPÖ-Vorsitzender der Sektion Gnigl und selbst Bewohner des Stadtteils.
Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf rund 60.000 Euro, die Hälfte davon hat die Stadt Salzburg übernommen.
Uraufführungen abseits vom Mainstream
Unter dem Motto "Schuster, bleib bei deinem Leisten" will sich die TheaterOFFensive auch am neuen Wirkungsort auf hochwertiges Theater abseits des Mainstreams konzentrieren. "Unser Steckenpferd sind Uraufführungen und Erstaufführungen, gemixt mit viel Musik", erklärt Linse. Den Auftakt bildet die Premiere der Komödie "Mr. Pilks Irrenhaus" am zehnten Februar, weitere Highlights sind das Drama "Der Kuss der Spinnenfrau", die Horrortragödie "Der Untergang des Hauses Usher" oder die Uraufführung "Pixel". Daneben geben die "OFFensivler", wie sie sich selbst gerne bezeichnen, ihr Wissen bei Workshops für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene weiter. "Gemeinsam mit den Kinderfreunden planen wir auch in den Sommerferien Workshops für Kinder", so Linse.
Montags-Specials mit Quiz und Weinverkostung
Derzeit wird das Kinder-Musical "Das Geheimnis der Eichstraße" eingeübt. Einmal im Monat wird am Sonntag ein OFF-Brunch mit Live-Musik und Frühstücks-Buffet serviert, ein Montag im Monat ist für "OFF the records" reserviert, wo den Gästen von der Quiz-Nacht bis zur Weinverkostung ein buntes Potpourri geboten wird. "Für mich ist es spannend, wie sich die neue Spielstätte entwickeln wird, am schönsten ist es, wenn die Menschen mit einem neugierigen und strahlenden Gesicht hereinkommen, das zeigt mir, dass wir es richtig machen", meint Linse.
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