Tadel für Land, Lob für Stadt
Der Dachverband der Salzburger Kulturstätten zog Bilanz über die Kulturbudgets von Stadt und Land.
SALZBURG (af). Alle Jahre wieder zieht der Dachverband der Salzburger Kulturstätten Bilanz über die Kulturbudgets von Stadt und Land Salzburg, so auch vergangene Woche. Analysiert wurden die Kulturbudgets für das kommende Jahr: Während es für die Stadt unerwartet viel Lob gab, muss-te das Land einiges an Kritik einstecken.
„Recht zufrieden“
„Mit der Stadt sind wir zusammengefasst recht zufrieden“, erklärte Thomas Friedman, Vorstandsvorsitzender des Dachverbandes. „Von 100 Euro gehen sechs an die Bereiche Kunst und Kultur. Davon wiederum geht einer an alle freien Kulturschaffenden.“ Das Stadt-Budget für 2012 umfasst insgesamt 433 Millionen Euro, alleine im Kulturbudget, welches 26,6 Millionen Euro betragen wird, gab es ein Plus von 464.000 Euro. „So ein Budget in der Zwischenwahlzeit aufzustellen, das ist schon ganz beachtlich“, so Friedmann, der die vorgelegten Zahlen als „Grundsatzentscheidung und positives Signal“ sieht. Zu den größten Gewinnern des kommenden Budgets zählen die Sparten Museen und Sammlungen, Musik und darstellende Kunst, konkret profitieren laut Dachverband vor allem die „großen Einrichtungen“ wie das Salzburg Museum oder das Haus der Natur.
Im kommenden Jahr stehen außerdem Verhandlungen für freie Kultureinrichtungen mit mittelfristigen Fördervereinbarungen an. 2012 erhalten Schauspielhaus, Rockhouse, Toihaus Theater, Argekultur, Literaturhaus, Jazzit und Co noch genauso viel wie im zu Ende gehenden Jahr 2011.
Kritik an Land
„Vor allem was die freien Kultureinrichtungen betrifft, waren die letzten drei Jahre die schlechtesten seit 15 Jahren“, übt Dachverbands-Geschäftsführer Thomas Randisek hingegen Kritik an den geplanten Kulturausgaben des Landes Salzburg. „Während ‚die großen Acht‘ 73,5 Prozent des Kulturbudgets bekommen, gehen von 100 Euro nur 20 Cent an die freien Kultureinrichtungen. Dieser Trend der letzten Jahre setzt sich leider auch 2012 fort.“
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