Mentaltrainer Manuel Horeth
"Was jeder macht, wollte ich nie machen"

Manuel Horeth tritt im Zuge seiner "Mentale Stärke Tour" am 12. Mai im "Salzburg-Congress" auf. | Foto: Wolfgang Spitzbart
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  • Manuel Horeth tritt im Zuge seiner "Mentale Stärke Tour" am 12. Mai im "Salzburg-Congress" auf.
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Manuel Horeth tritt im Zuge seiner "Mentale Stärke Tour" am 12. Mai im "Salzburg-Congress" auf. Im MeinBezirk.at-Interview erzählt er über seinen Weg zu seiner Berufung, ein Vorurteil über ihn und die Bedeutung von mentaler Stärke. 

SALZBURG. Ein Gespräch über Manuel Horeths Werdegang, Vorurteile über ihn, die Wissenschaftlichkeit seiner Mentaltraining-Methoden und über seine "Mentale Stärke Tour" mit Auftritten in ganz Österreich:

Hätten Sie nach der Matura am Ski-Gymnasium in Saalfelden gedacht, dass Sie irgendwann mit einem Bühnenprogramm zu mentalem Training durch Österreich touren?

MANUEL HORETH: Niemals hätte ich mir das gedacht. Ich wollte immer etwas machen, was anders ist, als alles andere. Was jeder macht, wollte ich nie machen. Vom Gefühl her habe ich gespürt, dass irgendetwas noch kommt. 

Sie sind von der Zauberkunst über den Mentalismus zum Mentaltraining gekommen. Ärgert es Sie, wenn Menschen Sie noch mit der Zauberei verbinden?
MANUEL HORETH: Nein, gar nicht. Mentales Training ist nur etwas völlig anderes. Also es ist so, wie wenn du in die Volksschule gegangen bist und mit 40 sagt jeder: "Ah, der Volksschüler". Das ärgert einen ja auch nicht, das stimmt ja. Die Zauberkunst war eine gewisse Zeit meine Leidenschaft, ist jetzt aber kein Teil meines Lebens mehr.

Sie produzieren Hörprogramme für Spitzensportler, zur mentalen Vorbereitung auf den Wettkampf. Wie haben Sie selbst "mentale Stärke" für ihren Beruf als Mental-Trainer erlernt?
MANUEL HORETH: Es gibt natürlich sehr viele Schulungen, die man als Grundbasis braucht.  "Learning by doing" ist aber auch wichtig. Wenn du zum Beispiel eine Fußballmannschaft ein Jahr lang begleitest und mit denen sieben Tage die Woche unterwegs bist, da lernst du natürlich auch sehr, sehr viel von den anderen Trainern.
Das Wesentliche ist aber, dass das alles sehr individuell ist. Das ist wie beim Koch-Beruf. Die Frage ist, auf was spezialisierst du dich? Bist du ein Koch, der für 1. 000 Leute in einer Großküche kocht? Bist du der Koch, der sich auf Wiener Schnitzel konzentriert?
Bei den Sportlern habe ich schnell festgestellt, dass ich mehrere Dinge zusammenfügen kann, die sonst keiner macht: Ich produziere Hörprogramme für Sportler. Das heißt, die hören mich durch ihre Kopfhörer und können sich so ihre Wettkampfprogramme anhören. Aufgrund meiner Moderationserfahrung im Radio, wie man Hörprogramme produziert, meiner Moderationserfahrung, aber auch dem mentalen Aspekt wusste ich, wie man so etwas macht.

Sie wären also eigentlich Fernsehkoch?
MANUEL HORETH: (lacht) Oder ein Koch, der dich über den Kopfhörer anleitet, wie du kochen sollst. Zu mir kommt keiner jeden Dienstag zum Mental-Training. Ich bin kein klassischer Mental-Trainer. Eigentlich bin ich der Kreative, der vielleicht für andere Trainer Ideen entwickelt und mit denen gemeinsam tüftelt.

"Die 'Mentale Stärke Tour' ist keine Therapie-Show, sondern eine Show darüber, wie man seine Leistung steigert."
Manuel Horeth

Hat schon jemals jemand die Wissenschaftlichkeit Ihrer Methoden angezweifelt?
MANUEL HORETH: Die Sportler wollen immer irgendeine Messmöglichkeit haben. Zur Unwissenschaftlichkeit kann ich nur eines sagen: Motivation kann man nicht messen. Wenn es ein Gerät gäbe, wäre das sensationell. In diesen Programmen kannst du messen, ob du entspannter wirst. Das kannst du mit Bio-Feedback messen, mit Neuro-Feedback messen. Das heißt, wenn ein Sportler mein Mentalprogramm hört, merkt er, dass sein Puls ruhiger wird, dass er entspannter wird, dass er sich wohler fühlt. Das ist messbar. Der Sportler kann aber nicht messen, ob er mehr Selbstvertrauen hat. Bei den Programmen geht es nicht um Messbarkeit am Ende, sondern es geht um die ganz einfach beantworteten Fragen: Fühlst du dich vor dem Spiel mehr bereit? Hast mehr Selbstvertrauen in dir? Bist du motivierter? Und wenn der Sportler "ja" sagt, dann ist das genau das Ergebnis, das wir brauchen.

Manuel Horeth, Mentaltrainer  | Foto: Spindler

Das Thema "mentale Stärke" wird für viele immer wichtiger. Sie touren gerade mit ihrer "Mentale Stärke Tour" durch ganz Österreich. Glauben Sie, dass mentale Stärke beim Aufwachsen nicht gut genug vermittelt wird?
MANUEL HORETH: Mentale Stärke zu vermitteln, ist genau meine Mission mit der Tour. Die Tour soll drei Dinge bewirken:

  1. Dieses "Mentale Stärke"-Thema entmystifizieren; das heißt zu zeigen, dass das ganz normale Techniken und Werkzeuge sind; zu zeigen: Das könnt ihr alle machen, nicht nur, wenn es euch schlecht geht, sondern auch, wenn es euch gut geht.
  2. Information. Viele können mit dem Begriff "mentale Stärke" noch nicht viel anfangen, weil sie nicht genau wissen, was das ist. Es soll gezeigt werden: Das steckt dahinter, so kann ich mentales Training in meinen Alltag integrieren. Mentales Training soll raus aus dieser esoterischen Schiene und allein unter sportlichen Gesichtspunkten gesehen werden.
  3. Man merkt sich alles viel besser, wenn man live miterlebt, wie es funktioniert. Und deswegen ist es für mich so wichtig gewesen, eine Show zu machen. Lachen und Staunen sind die zwei wichtigsten Faktoren, die mit meinem Programm auszulösen ich mir vorgenommen habe.

Finden Sie die Techniken müsste man nicht eigentlich schon viel früher erlernen, zum Beispiel in der Schule? Bräuchte es ein Schulfach "mentale Stärke"?
MANUEL HORETH: Es wäre zumindest gut mentale Stärken in einem Schulfach zu integrieren. Da gäbe es viele Möglichkeiten.

Fühlst du dich mental stark?

Was glauben Sie: Was fasziniert die Menschen am Mentaltraining?
MANUEL HORETH: Dass es vielleicht ein Gebiet ist, mit welchem man sich noch nicht so richtig beschäftigt hat. Ein anderer Punkt ist, dass es Möglichkeiten bietet, mit denen man sich in vielen Bereichen seines Lebens selber weiterbringen kann. Wenn ich weiß, wie ich mich schneller wieder entspannen kann nach einem anstrengenden Tag, oder wenn ich weiß, wie ich mich besser konzentrieren kann, dann bin ich leistungsfähiger. Eines kann man in der Show schon ganz klar mitnehmen: wie man sich leistungsfähiger macht.

Danke für das Gespräch.

MANUEL HORETH: Danke.

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