Verkehrssituation am Gaisberg
„Ein 15-Minuten-Takt wird nicht benötigt"

Bereits Monate vor den Salzburger Gemeinderatswahlen gerät der Gaisberg wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Nachdem die Popularität gerade an schönen Tagen im Winter und Sommer zunimmt, stellt sich die Frage, wie man die Verkehrssituation noch verbessern kann. | Foto: Philip Steiner
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  • Bereits Monate vor den Salzburger Gemeinderatswahlen gerät der Gaisberg wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Nachdem die Popularität gerade an schönen Tagen im Winter und Sommer zunimmt, stellt sich die Frage, wie man die Verkehrssituation noch verbessern kann.
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Die Grünen haben am Freitag ihren Masterplan für den Gaisberg präsentiert. Mit ihren Forderungen nach einem autofreien Gipfel und einem 15-Minuten-Bustakt ist aber nicht jeder glücklich. Wir sprachen mit Gaisberg Koordinator Florian Kreibich (ÖVP) und Gastronom und Gaisberg.Aktiv Vereinsobmann Nikolaus Kohlmayr. Sie sind nicht der Meinung, dass es einen 15-Minuten-Takt an schönen Wochenenden brauchen würde.

SALZBURG. Geht es nach der Bürgerliste, den Grünen Koppl und der Grünen Landespartei, braucht es umfängliche Maßnahmen, um das „Verkehrschaos" am Gaisberg einzudämmen und den Salzburger Hausberg als Naherholungsort für die Salzburgerinnen und Salzburger zu sichern. Besonders kritisch stehen die Grünen aber der geplanten Seilbahn auf den Gaisberg gegenüber. Etwas anders sehen Florian Kreibich und Nikolaus Kohlmayr die Dinge. Aus ihrer Sicht wird die Verkehrssituation am Berg überdramatisiert. Es sollen nur knappe neun Tage im Jahr sein, an denen der Gipfel derzeit aufgrund zu großen Andrangs gesperrt werden müsse. Auch die geplante Seilbahn sehen die beiden nicht als per se als negativ.

Florian Kreibich

Laut Gaisberg-Koordinator und Bürgermeisterkandidat Florian Kreibich (ÖVP) sind viele der Forderungen der Grünen überschießend. Generell sei die Verkehrssituation am Gipfel überschaubar und durch eine 2022 erlassene Verordnung sei es möglich, an besonders stark frequentierten Tagen den Gipfel zu sperren. Auch den geforderten 15-Minuten Takt an schönen Tagen am Wochenende sieht der ÖVP Politiker als nicht nötig an. Der derzeitige 22,5 Minuten Takt würde an diesen Tagen vollkommen ausreichen. Bei den Bussen wäre es laut Florian Kreibich aber definitiv wichtig, komplett auf E-Busse umzurüsten. 

Laut Gaisberg-Koordinator Florian Kreibich ist der derzeitige 22,5 Minuten Takt an schönen Wochenenden mehr als ausreichend. | Foto: Martin Schöndorfer
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Die geplante Seilbahn auf den Gaisberg betrachtet Florian Kreibich grundsätzlich als positiv. „Wenn hier ein Unternehmer hergeht und Millionen in eine Seilbahn für die Allgemeinheit investiert, dann kann ich das nur begrüßen", so Kreibich. Noch dazu würde die Seilbahn auch eine weitere klimafreundliche Anreise auf den Gaisberg ermöglichen. Welche Auswirkungen die Seilbahn dann auf den Gaisberg-Tourismus haben werde, müsse sich natürlich erst zeigen. Ganz grundsätzlich könne er jedenfalls nicht über das Projekt entscheiden, da dies nicht in seiner Befugnis liege.

Nikolaus Kohlmayr

Auch der am Gaisberg tätige Gastronom Nikolaus Kohlmayr sieht die Gesamtsituation wieder etwas anders. Er ist auch als Obmann des Vereins Gaisberg. Aktiv tätig. Kohlmayr betont, dass generell der Gaisberg oft als politisches Thema missbraucht werde. „In der Regel ist der Gaisberg jedem das ganze Jahr über egal. Aber vor den Wahlen wird das dann natürlich wieder plötzlich ein Thema," so Kohlmayr. Lediglich Florian Kreibich, der ebenfalls  lange Obmann des Vereins Gaisberg.Aktiv war, setze sich nachhaltig für den Gaisberg und die dortige Gastronomie ein.

Aus seiner Sicht sei aber auch oft die mediale Berichterstattung ein Problem. Denn ständige Meldungen von einem Verkehrschaos, welches im Endeffekt vielleicht an acht oder neun Tagen im Jahr auftrete, würden dann erst recht die Gäste verunsichern und abschrecken.

Gastronom Nikolaus Kohlmayr ist sich noch unsicher, was bei dem Seilbahnprojekt wirklich herausschauen wird. Über mehr Gäste würde er sich aber definitiv freuen.  | Foto: Martin Schöndorfer
  • Gastronom Nikolaus Kohlmayr ist sich noch unsicher, was bei dem Seilbahnprojekt wirklich herausschauen wird. Über mehr Gäste würde er sich aber definitiv freuen.
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Auch der grundsätzlich positive 22,5 Minuten Takt ist laut Nikolaus Kohlmayr nicht immer unproblematisch. Denn diesen müsste man einmal länger aufrechterhalten, um ihn wirklich ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Derzeit sei jeder einen 45-Minuten Takt gewohnt und daher seien dann oft manche Busse komplett überfüllt und der Bus danach dann oft wieder ganz leer. Generell mache es die Flexibilität einer „Schönwetter-Taktung" auch nicht immer leicht für die Besucherinnen und Besucher, wirklich zu wissen, welche Taktung jetzt an dem jeweiligen Tag gelte. Aus seiner Sicht wäre es nicht schlechter, wenn vielleicht sogar statt dem 22,5 Minuten Takt zum 45-Minuten-Takt zwei Busse fahren würden anstatt einem.

Der Naherholungsort Gaisberg soll erhalten bleiben. Aus Sicht der Grünen gefährden die Seilbahnpläne diesen Erholungsfaktor. Florian Kreibich (ÖVP) und Gastronom Nikolaus Kohlmayr sehen das wiederum etwas anders. | Foto: Philip Steiner
  • Der Naherholungsort Gaisberg soll erhalten bleiben. Aus Sicht der Grünen gefährden die Seilbahnpläne diesen Erholungsfaktor. Florian Kreibich (ÖVP) und Gastronom Nikolaus Kohlmayr sehen das wiederum etwas anders.
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Bezüglich dem Seilbahn Projekt sei sich Nikolaus Kohlmayr noch nicht sicher, was er wirklich davon halten solle. Auf der einen Seite würde er als Wirt am Gaisberg natürlich mehr Zustrom von Gästen begrüßen. Diesen würde die Seilbahn wahrscheinlich gewährleisten. Gleichzeitig ist er sich ob der Wirtschaftlichkeit des Projekts unsicher und fürchtet auch, dass im Falle eines Massentourismus dann vielleicht die Salzburger selbst in Zukunft weniger gern ihren Hausberg besuchen würden.

Gemeinsamkeiten

Einig ist man sich mit den Grünen bezüglich einer Boller-oder Schrankenanlage bei der Zistelalm und der Parkplatzanzeige im Tal sowie auch im Hinblick auf eine bauliche Verbesserung der Haltestelle. Sowohl Florian Kreibich als auch Nikolaus Kohlmayr betonen, dass diese Maßnahmen durchaus sinnvoll wären. Gerade die Sperre des Gipfels durch Polizeibeamte sei die letzten Male nicht optimal verlaufen, da viele Autofahrer dann im Endeffekt erst am Berg darauf hingewiesen wurden, dass es für sie keinen Platz gebe und sie wieder umdrehen mussten.

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