MeinMed Vortrag in St. Johann
Chronische Schmerzen: "Was kränkt, macht krank"
ST. JOHANN. Rund 20 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher leiden unter chronischen Schmerzen. Während man diesbezüglich früher nur nach körperlichen Ursachen gesucht hat, weiß die Medizin heute, dass dabei auch psychische und soziale Faktoren eine gewichtige Rolle spielen. "Dementsprechend muss die Therapie des Schmerzes auch mehrdimensional betrachtet werden", erklärt die Oberärztin der Psychiatrie und Leiterin der chronischen Schmerzsprechstunde am Kardinal Schwarzenberg Klinikum, Martina Wittels.
Alle Faktoren berücksichtigen
Beim MeinMed-Vortragsabend in St. Johann zum Thema "Chronische Schmerzen: Der Zusammenhang von Körper, Psyche und Gesellschaft" beleuchtete die Anästhesistin die verschiedensten Facetten und erklärte anschaulich, dass die schmerzverstärkenden Faktoren wie Zahnräder ineinandergreifen. "Zum einen gibt es häufig eine körperliche Ursache, wie Erkrankungen, Verletzungen, Brüche. Hinzukommen können dann soziale Probleme wie beispielsweise Überforderunge, familiäre Konflikte, Frustration am Arbeitsplatz oder finanzielle Sorgen. Und die Psyche spielt mit all den Emotionen, den nicht steuerbaren positiven oder negativen Gedanken und Bewertungen nochmal eine zusätzliche - nicht zu unsterschätzende - Rolle", weiß Wittels. Sie empfiehlt, sich einen Arzt des Vertrauens zu suchen, der genau hinhört und die Koordination der Therapie in alle drei genannten Richtungen übernimmt.
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