Verkehr der Salzburg AG sorgt für hohe Wertschöpfung in der Region
Wirtschaftsforscher Helmenstein: Regionalstadtbahn würde Produktivität steigern und Vereinbarkeit von Job und Familie fördern
Mit einer regionalen Bruttowertschöpfung von 95 Prozent erreicht der Verkehrsbereich der Salzburg AG einen "extrem hohen Wert", erklärt Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein die Ergebnisse einer aktuellen Studie seines Economica Instituts. Das bedeutet, 95 Prozent der Wertschöpfung – und das sind insgesamt immerhin 84 Millionen Euro im Jahr – verbleiben in der Region.
So wie andere regionale Verkehrsanbieter in Österreich hat sich auch die Salzburg AG an der Studie beteiligt. "Wir wollten wissen, ob wir unser Geld richtig einsetzen, ob wir buchstäblich auf Schiene sind", erklärt Salzburg AG-Vorstand Leonhard Schitter.
Die hohe regionale Wertschöpfung ergibt sich unter anderem daraus, dass einerseite natürlich die Verkehrsleistung in der Region erbracht wird, andererseits aber auch daran, dass die Salzburg AG nahezu ausschließlich auf regionale Lieferanten und Dienstleister – etwa Handwerksbetriebe – setzt. Das erklärt auch die hohe KMU-Relevanz der Wertschöpfung. Sie liegt bei der Salzburg AG bei 78 Prozent, in der klassischen Industrie aber "nur" bei 41 Prozent.
Hinzu kommt, dass jeder Arbeitsplatz im Verkehrsbereich der Salzburg AG – das sind rund 700 – einen weiteren Arbeitsplatz außerhalb des Unternehmens absichert. Auch hier liegt der Verkehrsanbieter deutlich über anderen Branchen wie der Automobilwirtschaft, der Holzwirtschaft oder der Bauwirtschaft. Dort liegen die Beschäftigungsmultiplikatoren zwischen 1,83 und 1,51.
Wie EuRegiobahn Vereinbarkeit fördern könnte
Die in den vergangenen zehn Jahren 172 Millionen Euro an Investitionen lösten jährlich rund 8,6 Millionen Euro Wertschäpfung im Bundesland Salzburg aus. Vor diesem Hintergrund betrachtet, würde sich eine Investition in die EuRegiobahn (Kosten rund 535 Millionen Euro) mehrfach rechnen, so Wirtschaftsforscher Helmenstein. Damit würde nicht nur das Mobilitätssystem effizienter und die Produktivität gesteigert, weil die Menschen weniger im Stau stünden, sondern auch Jobs in der Investitionsphase geschaffen. "Ganz wesentlich ist aber, dass eine solche Investition in Mobilität die Vereinbarkeit von Job und Familie sehr fördern würde", ist Helmenstein überzeugt. Denn wer jetzt aufgrund von drohenden Staus mit 20 Minuten Anfahrt zu Kindergarten oder Krabbelstube rechnen müsse, der könnte dann mit kürzeren Zeiten kalkulieren – und dadurch im Job produktiver sein.
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