Festspiele im Schwammerlwald
SALZBURG. Eines einte alle: die 200 Gäste, die Mittwoch mittags zum traditionellen Schwammerlessen im Hotel Sacher antraten: Sie essen liebend gerne Schwammerl.
(Im Menü: Schwammerlravioli mit Sellerieschaum), Gesulzte Schwammerlconsomme, Crostini mit Tatar und Kräuterseitlingen und Eierschwammerl in jeder nur
Erdenklichen Form). Was Schwammerl sonst betrifft, da schieden sich die Geister schon ein wenig. Wüstenrot Generaldirektorin Susanne Riess: „Ich koche sie gerne,
esse sie gerne und mit dem Schwammerlputzen hab ich es nicht so“.
Große Lieferung an Steinpilzen
Und auch Stanglwirt Balthasar Hauser hatte auch etwas zu bieten, womit andere kämpften: „Bei uns gibt es heuer Schwammerl genug, ich verstehe nicht warum die anderen jammern“, so die Kitzbüheler Promi Wirt, der übrigens immer gerne nach Salzburg kommt.
„Ich bin hier in die `Gastwirte Fachschule“ gegangen und der frühere Landeshauptmann Hans Katschthaler war mein Lehrer“. Das Schwierigste für Sacher Küchenchef Michael Gahleitner war heuer nicht das Kochen, sondern ausreichend Schwammerln zu bekommen. „Erst gestern hab ich eine wirklich schöne Lieferung an Steinpilzen bekommen, vorher hat es nicht gut ausgeschaut“.
Da war auch der Schwammerlausflug der Gastgeber Alexandra und Matthias Winkler keine wirkliche Hilfe: „Wir waren heuer einmal in Tirol auf der Suche, aber unser
Ergebnis hätte gerade mal für die Vorspeise von ein bis zwei Personen gereicht“, so Winkler. Das nutzte auch die Zurückhaltung von Ehefrau Alexandra wenig: „Wenn ich ehrlich
bin, suche ich lieber, als ich sie esse“.
Schwammerwald im Hotel Sacher
Nur einer musste dem Schwammerlgenuss vorzeitig entsagen. Mehr als ein Begrüßungsdrink ging sich für Landeshauptmann Wilfried Haslauer nicht aus. Er musste zum Flughafen um Frankreichs Präsident Macron zu empfangen.
Der hätte beinahe auch dem Schwammerlessen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wäre dieser nämlich im Sacher anstatt im Sheraton abgestiegen, wäre es finster
im aufwendig dekorierten Schwammerlwald im Sacher geblieben. „Das hätten wir mit der Sicherheit nicht bewerkstelligen können“, so Matthias Winkler. Der nahm die Übernachtung
bei der vermeintlichen Konkurrenz allerdings gelassen. „Mit dem Sheraton bleibt es ja trotzdem in der Familie“.
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