Mitgegründet von Schardenbergerin
"Braveaurora" kämpft gegen Unterernährung und Ausbeutung

"Braveaurora" konnte in 15 Jahren die Lebensbedingungen vieler Menschen verbessern und ist in großen Teilen Nordghanas aktiv. Julio Obereder aus Schardenberg ist eine der drei Gründerinnen und derzeit stellvertretende Obfrau des Vereins. | Foto: BRAVEAURORA
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  • "Braveaurora" konnte in 15 Jahren die Lebensbedingungen vieler Menschen verbessern und ist in großen Teilen Nordghanas aktiv. Julio Obereder aus Schardenberg ist eine der drei Gründerinnen und derzeit stellvertretende Obfrau des Vereins.
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"Small moves, big change" ist das Vereinsmotto von Braveaurora. Was einst als spontane Initiative von drei Studentinnen – unter anderem der damals 21-jährigen Julio Obereder aus Schardenberg – begonnen hat, hat sich seit der Gründung vor 15 Jahren zu einer der am erfolgreichsten agierenden NGOs aus Österreich entwickelt.

SCHARDENBERG. „Auf einmal hat Armut Gesichter und Namen bekommen“, erinnert sich Julia Obereder an die Gründung des Vereins. 2008 schrieb sie als eine von drei Studentinnen eine Mail an Verwandte und Bekannte, um so auf ihr Sozialarbeitspraktikum aufmerksam zu machen und um Unterstützung für ein Waisenhaus im Dorf Guabuliga zu bitten. Die Rückmeldungen übertrafen all ihre Erwartungen, was die drei Frauen als Auftrag verstanden: 2009 wurde der Verein Braveaurora gegründet – mit dem Ziel, die Kinder aus Guabuliga und deren Familien nachhaltig zu unterstützen. Zum 15-Jahr-Jubiläum ist der Verein aktiv wie nie zuvor und blickt auf zahlreiche Erfolgsgeschichten zurück.

Der Verein will Hilfe zur Selbsthilfe geben. | Foto: BRAVEAURORA
  • Der Verein will Hilfe zur Selbsthilfe geben.
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Vor Ausbeutung schützen

Der Schwerpunkt von "Braveaurora" liegt auf dem Schutz von Kindern vor Ausbeutung und Unterernährung. So engagiert sich der Verein für Sozialwaisen, also Kindern, die in Waisenhäusern untergebracht sind, obwohl sie noch einen Elternteil oder Familienangehörige hätten, die sich um sie kümmern könnten, jedoch so bitterarm sind, dass sie keine zusätzliche Person ernähren können. Durch die Arbeit des Vereins konnten 770 Kinder wieder mit ihren Familien vereint werden. Durch Aufklärungsarbeit wurden zahlreiche Kinder vor lebensbedrohlichen Situationen gerettet, so auch vor wenigen Wochen: Im Dorf Shelinvoia konnte aufgrund der von "Braveaurora" initiierten Gewichtskarte festgestellt werden, dass es einem vier Monate alten Baby nicht gut ging.

Foto: BRAVEAURORA

Wie sich herausstellen sollte, bekam Mariam nicht genug Nährstoffe von der Brust ihrer Mutter und hatte tagelang gehungert. Im Krankenhaus wurden später Malaria und massive Unterernährung festgestellt. Das Mädchen erholte sich gut, wäre ohne das medizinische Angebot vor Ort aber sicher gestorben. Neben dem Schutz von Kindern und dem Ausbau der Infrastruktur – von der Wasserversorgung bis zur Müllentsorgung – , hat der Verein den Fokus auf die Stärkung lokaler Gemeinden und Familien gelegt. Eines dieser Erfolgsprojekte ist der Markt in Guabuliga, den es schlichtweg nicht mehr gab. Der Verein half, ein Dach über dem Markt sowie ein Lager zu errichten – nun findet der Markt wieder alle drei Tage statt und sichert vielen Menschen ein Einkommen. Wie der achtfachten Mutter Dorcas, die keine Ausbildung und keinen Job hatte und durch ein Bildungsprogramm von Braveauurora das Seifenmachen für sich entdeckte. Ihre Produkte verkauft sie unter anderem am Markt in Guabuliga. Das hat ihr aus der Armut geholfen.

226 Unternehmen gegründet

Durch die Arbeit des Vereins konnten viele Menschen in Ghana ihre Lebensumstände nachhaltig verbessern. Von den 1.410 Absolvent:innen der Ausbildungsprogramme wurden ingesamt 226 neue Unternehmen gegründet – viele von ihnen bilden nun selbst wieder Lehrlinge aus. 

"Gemeinsam mit der lokalen Dorfbevölkerung und lokalen Partnern erarbeiten wir nachhaltige Lösungswege, um Hunger, Armut und Bildungsfallen zu vermeiden und um umweltbedingte Herausforderungen besser bewältigen zu können", betont Sarah Deckenbacher, Obfrau des Vereins.

Verschiedene Projekte, beispielsweise zur Wissensvermittlung auf Dorfebene, ermöglichen einen Zugang zu Bildung und Einkommen – und schaffen damit Zukunftsperspektiven.

„Unsere Maßnahmen zur Selbsthilfe zielen darauf ab, keine Abhängigkeiten zu schaffen. Die Dorfbevölkerung ist in allen Phasen der Projekte miteingebunden“, ergänzt Julia Obereder, stellvertretende Obfrau. „Unser langfristiges Ziel ist es, die Projekte am Ende an die Dorfbevölkerung zu übergeben, um die aufgebauten Projektstrukturen auch auf andere Dörfer anwenden zu können.“

Inzwischen ist der Verein in weiten Teilen Norghanas aktiv.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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