15 Schrotkugeln im Körper
Abgeschossener Kormoran kämpft ums Überleben

- Der tapfere Kormoran kämpft im Tierparadies Schabenreith um sein Überleben.
- Foto: Tierparadies Schabenreith
- hochgeladen von Clemens Flecker
Am 15. Juni fanden Spaziergänger in Suben einen schwer verletzten Kormoran. Der geschützte Wasservogel wurde von einer Schrotflinte getroffen und kämpft seither im Tierparadies Schabenreith um sein Überleben.
SUBEN. Nach der tierärztlichen Erstversorgung brachte die Tierrettung Icarus den verwundeten Kormoran ins Tierparadies Schabenreith, wo sich die beiden Tierschützer Harald Hofner und Doris Hofner-Foltin liebevoll um den Wasservogel kümmern. "Leider ist er noch in einem sehr kritischen Zustand, aber er signalisiert uns ganz klar, dass er weiterleben will", berichtet das Ehepaar. Der Kormoran muss teilweise mit der Hand gefüttert werden, selber frisst er nur mit zuvor erhaltenen Schmerzinjektionen.

- Im Röntgenbild sieht man die feststeckenden Schrotkugeln im Körper des leidenden Wasservogels.
- Foto: Tierparadies Schabenreith
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Ganze 15 Schrotkugeln stecken im Körper des getroffenen Kormorans, manche davon in der Wirbelsäule. "Das sind leider viel zu viele Schrotkugeln, operativ kann man die nicht alle entfernen", erklärt Doris Hofner-Foltin. Gefahr bestehe auch durch eine mögliche Bleivergiftung, die es zu verhindern gilt. Neben einer abgetrennten Flosse ist auch ein Flügel gebrochen, fliegen wird der Wasservogel nicht mehr können. "Wenn er über den Berg kommt, dann bekommt er ein schönes Platzerl am Teich", hofft das Team vom Tierparadies Schabenreith auf ein Happy End.

- Liebevoll versuchen die Tierpfleger den verwundeten Kormoran wieder auf Vordermann zu bringen.
- Foto: Tierparadies Schabenreith
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Freifahrtschein für Tiermord
Meist stecken hinter abgeschossenen Kormoranen Fischteichbesitzer, die ihren Fischbestand vor dem Wasservogel schützen wollen. "Manche Fischteichbesitzer nehmen es locker und gönnen dem Kormoran den einen oder anderen Fisch, die meisten aber rufen einen Jäger an, der dann das Tier abschießt", so Hofner-Foltin. Und das unerlaubterweise, schließlich zählt der Kormoran laut EU-Richtlinie zu den geschützten Tierarten.
"Bei solchen Abschüssen kommt leider nichts raus. Die Strafen sind mit 100 bis 200 Euro ein Witz – es müsste wesentlich höhere Strafen geben, auch mit Freiheitsentzug. Es kann nicht sein, dass Menschen Tiere quälen und umbringen, und praktisch keine Konsequenzen dafür tragen müssen", bemängeln die Tierpfleger.




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