Monika Lindinger
Als Polizistin war sie heuer auf zwei Grenzschutz-Einsätzen

Monika Lindinger ist Polizistin. Sie war heuer schon in Serbien und Nordmazedonien im Grenzsschutz-Einsatz. | Foto: Polizei
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Monika Lindinger ist Polizistin. In diesem Jahr war sie schon auf zwei Grenzschutz-Einsätzen im Ausland.

BEZIRK SCHÄRDING. Im Interview verrät die 25-Jährige, was ihre Aufgaben waren und warum sie jetzt Drohnenpilotin werden möchte.

War Polizistin schon immer Ihr Traumberuf?

Jedenfalls wusste ich schon früh, dass ich etwas in Richtung Recht und Ordnung machen möchte. Kurz habe ich überlegt, Jus zu studieren. Mit 14 ging die Tendenz aber schon zur Polizei. Meine Mutter hat das unterstützt, indem wir uns gemeinsam über die Aufnahmevoraussetzungen für die Polizeischule informiert haben.



Wo waren Sie bislang als Polizistin eingesetzt?

In der Ausbildung war ich zuerst bei der Autobahnpolizei im Bereich Fahndung und später in Schärding im Bereich Asyl- und Fremdenwesen eingesetzt. Während der Flüchtlingswelle war unser Ausbildungsjahrgang bei Grenzkontrollen im Burgenland. Seit März 2019 bin ich als fertig ausbildete Polizistin auf der Polizeiinspektion Tumeltsham tätig.

Was macht man dort genau?
Die Polizeiinspektion Tumeltsham ist eine Fahndungsdienststelle ohne Parteienverkehr. Wir sind in zivil und mit zivilen Fahrzeugen unterwegs und überprüfen den Personenverkehr. Man kontrolliert, ob Autos gestohlen gemeldet sind, prüft die Echtheit von Dokumenten und führt Personen- sowie Gepäckskontrollen bei Reisenden durch. Wir suchen nach Personen, die zur Fahndung ausgeschrieben sind oder die gegen gerichtliche oder behördliche Auflagen verstoßen.

Sie waren heuer auch auf zwei Grenzschutz-Einsätzen.

Zuerst sechs Wochen in Serbien an der Grenze zu Nordmazedonien. Später nochmal acht Wochen in Nordmazedonien an der griechischen Grenze. Für solche Einsätze kann man sich bewerben und ist in dieser Zeit dem Bundesministerium für Inneres zugeteilt.

Wie wird man darauf vorbereitet?

Vor der Abreise gab es eine Einschulung in der Kaserne in Wien-Meidling, mit genaueren Infos über das Einsatzgebiet und die Aufgaben. Inzwischen habe ich Zusatzausbildungen absolviert, die im Grenzschutz nützlich sind: Einen Grundkurs für bilaterale Auslandseinsätze – es war der erste Kurs dieser Art. Und ein Offroad-Fahrtraining.

Welche Aufgaben haben österreichische Polizisten beim Grenzschutz im Ausland?
Hauptaufgabe bei diesen Einsätzen ist das Verhindern von irregulärer Migration. Die österreichische Polizei hat im Ausland jedoch keine Befugnisse, sondern darf nur beratend und unterstützend tätig werden. Ansonsten ist nur Notwehr oder Nothilfe erlaubt. In diesen Einsätzen ist man den Polizei-Kollegen aus dem jeweiligen Land unterstellt und stets mit diesen gemeinsam unterwegs. Als Team bekamen wir ein Einsatzgebiet für die Schicht zugeteilt. Entweder fährt man in diesem Gebiet an der grünen Grenze Streife oder kontrolliert Linienbusse und Güterzüge. Bei Nachtdiensten waren wir in einem Wärmebildbus unterwegs, um Personen aufzuspüren.

Was war Ihr spannendstes Erlebnis?
Einmal haben wir eine Gruppe von 30 Personen aufgegriffen. Und die Zug- und Buskontrollen in Nordmazedonien waren spannend – hier wurde teils via Drohne nach Personen gesucht, die sich an Bord geschmuggelt haben.

Haben Sie abseits des Einsatzes etwas über diese Länder gelernt?

Serbien und Nordmazedonien waren landschaftlich wunderschön. Dort ist nicht alles verbaut, es gibt tolle Wasserfälle, Seen und Berglandschaften. In der Freizeit habe ich mit Tagesausflügen die Gegend erkundet.



Haben Sie sich etwas aus den Einsätzen mitgenommen – persönlich oder für den Job?
Ich bin wissbegierig und habe versucht, ein paar Brocken der jeweiligen Landessprache zu lernen. Auch der Austausch mit Kollegen aus allen Teilen Österreichs und Europas ist interessant. Und man lernt das eigene Land wieder mehr zu schätzen. Sauberes Trinkwasser, Mülltrennung oder eine gute Krankenversicherung sind nicht überall selbstverständlich.

Bei diesen Einsätzen kommt man wochenlang nicht nach Hause und hat keinen wirklichen Feierabend. Wie geht es Ihnen damit?

Es ist zweischneidig. Zum einen sind Auslands-Einsätze sehr lustig, weil man viele neue Leute kennenlernt – zum anderen verpasst man zu Hause natürlich Einiges, wo man gerne dabei wäre. Ich habe im Sommer zum Beispiel die Hochzeit meiner besten Freundin versäumt. Eine kürzere Einsatzdauer macht jedoch nicht viel Sinn – dafür dauert es zu lange, bis man sich eingearbeitet und eingelebt hat.



Können Sie sich vorstellen, wieder einen Grenzschutz-Einsatz zu machen?

Das ist sogar schon fix geplant – nächstes Jahr geht es nach Montenegro.



Im Jänner lassen Sie sich zur Drohnenpilotin ausbilden.

Im Ausland hat mich die Arbeit der Drohnenpiloten sehr fasziniert, weil man super Erfolge verzeichnen konnte. In Nordmazedonien konnten wir zum Beispiel mithilfe einer Drohne einen Suchtgifttransport von 200 Kilogramm Marihuana abfangen. Als Drohnenpilotin kann ich für Einsätze im Ausland oder im Inland angefordert werden. Beispielsweise für Fahndungen oder um Unfallskizzen aus der Luft aufzunehmen.

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