Innviertler Brauchtum
Am 21. Dezember geht nachts der "Thomerl" um
Als alter Mann mit Wanderstab, weißem Bart und dickem Buch marschiert der "Thomerl" in der Rauhnacht von 21. auf 22. Dezember rum, heißt es in alten Innviertler Sagen.
INNVIERTEL (bich). Er soll einen dicken Pelzrock und hohe Stiefel wie auch einen mächtigen spitzen Hut mit breiter Krempe tragen. Außerdem ist sein Gesicht versteinert, und er sagt kein Wort, heißt es in den Überlieferungen. Friedlich geht der Thomerl dabei von Haus zu Haus und klopft an die Fensterscheiben der Stuben. Klopft er nur einmal, ist alles gut. Sind aber mehrere Pocher zu hören, wird einer der Hausbewohner im kommenden Jahr zu Tode kommen. Die Namen der Todgeweihte notiert der alte Mann dann in seinem Buch.
"Noch als Kind hat man uns immer eingebläut, dass man am 21. Dezember nach Sonnenuntergang nicht rausgehen darf, weil einen ansonsten der 'Thomerl' aufschreibt. Ist man trotzdem draußen, dann schreibt er einen in sein dickes Buch und man stirbt im kommenden Jahr", erinnert sich der gebürtige Enzenkirchner Historiker Roger Allmannsberger-Nietsche. Mehr dazu lesen Sie online auf der Seite "Sagen aus Enzenkirchen".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.