Engelbert Leitner
"An Bürosessel muss ich mich noch gewöhnen"
Engelbert Leitner ist seit 1997 Gemeinderat in Waldkirchen am Wesen – und nun Bürgermeister.
WALDKIRCHEN AM WESEN (juk). "An den Bürosessel muss ich mich erst noch gewöhnen", lacht Engelbert Leitner im Besprechungsraum der Gemeinde Waldkirchen am Wesen. Der 42-Jährige ist seit einigen Tagen Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Der Antrag, dass er Bürgermeister wird, wurde nicht nur von seiner Partei, der ÖVP, eingebracht, sondern gemeinsam mit der Opposition. Ein unüblicher Vorgang, der zeigt, dass das gute Verhältnis zwischen den Parteien im Waldkirchner Gemeinderat nicht nur eine Phrase ist. Leitner ist einer von vielen neuen Bürgermeistern – gut ein Jahr vor den Gemeinderatswahlen 2021 wird vielerorts übergeben.
"Es geht jedem der neuen Bürgermeister gleich – alle haben ein bisserl Lampenfieber und jeder seine eigenen Probleme beim Eingewöhnen", meint der frischgebackene Ortschef.
Leitner, der von Beruf Polier ist, ist auf der politischen Bühne kein Unbekannter. Seit 1997 sitzt er im Gemeinderat, ist gemeinsam mit einem anderen Kollegen am längsten in der Gemeindepolitik. 15 Jahre lang war er Obmann vom Sportverein – und ist auch sonst laut eigener Aussage zumindest auf dem Papier Mitglied von jedem Verein in Waldkirchen.
Aufs Wesentliche konzentrieren
Seinen Beruf will Leitner weiter ausüben, jedoch Stunden reduzieren. Wie viel er zukünftig neben dem Bürgermeisteramt arbeiten kann, muss sich zeigen: "Mein Chef steht zum Glück hinter mir." Auch privat weiß er seine Familie hinter sich, was die neue Aufgabe betrifft – gleichzeitig gibt´s hier auch Neues: Im Herbst erwartet der Neu-Bürgermeister mit seiner Lebensgefährtin das zweite Kind. Die Hochzeit haben sie um ein Jahr verschoben.
Für die nächsten Wochen hat sich Waldkirchens neuer Ortschef vorgenommen, einen Einblick ins Tagesgeschäft am Gemeindeamt zu bekommen. Überregional entlastet Alt-Bürgermeister Strasser seinen Nachfolger, indem er noch Aufgaben in Gremien wie Leader oder Tourismus übernimmt. Als erste Projekte will Leitner Waldkirchens Landwirte unterstützen, die immer noch unter dem Borkenkäfer leiden. Zudem stehen der Anschluss an Glasfaser und der Neubau eines Ärztehauses, in dem Waldkirchens Hausärztin, eine Physiotherapeutin und eine Diätologin Platz finden sollen, ganz oben auf seiner Liste. Und am Bauhof soll´s mehr Lagerraum geben. Die finanzielle Situation seiner Gemeinde sieht er angesichts der Corona-Krise pragmatisch. "Im nächsten Jahr müssen wir uns aufs Wesentliche konzentrieren. Als Härteausgleichsgemeinde werden wir natürlich auch stärker geprüft."
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