Felsen und ihre Namen
Interessante Steinformationen im Bezirk Schärding

- Der Ofenstein (im Bild) wie auch der Weihwasserkessel befinden sich in Salling, Gemeinde Rainbach im Innkreis, und sind als Naturdenkmäler beschildert.
- Foto: Bichler
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Der Bezirk Schärding hat interessante Steinformationen zu bieten. Einige tragen Namen und erzählen Geschichten – wie Jochen-, Jungfrauen- oder Rupertistein.
BEZIRK SCHÄRDING. "Stein ist nicht gleich Stein. Unterschiedliche Materialien, oft bizarre Formen und ihre Örtlichkeiten haben unsere Ahnen veranlasst, sie für ihre Zwecke zu nutzen. Manche sind mit Sagen verbunden, anderen wurden heilende Wirkungen zugesprochen. Manche markierten Versammlungs- und Richtplätze", informiert Heimatforscher Wolfgang Strasser. Er arbeitet aktuell an einem Interreg-Projekt, das steinerne Objekte im oberösterreichisch-bayerischen Grenzraum dokumentiert, die mit markanten Bezeichnungen, Überlieferungen oder Flurnamen verbunden sind. "Wenn Felsen Namen tragen" lautet der Titel des Projekts.

- Mehrere Legenden ranken sich um den Jochenstein, eine kleine Felseninsel in der Donau gegenüber Engelhartszell.
- Foto: Markus Humer
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Druidenstein in Andorf, Jochenstein in Engelhartszell
Im Bezirk Schärding finden sich von Zell an der Pram über Andorf bis Schardenberg und Kopfing Steine mit besonderen Bezeichnungen und Geschichten. So etwa der Jungfrauen- oder Druidenstein in Andorf, ein Opferstein mit kleinen Aushöhlungen, zu dem eine kleine Wanderung vom Friedhof südlich Richtung Großschörgern führt. Oder der Jungfrauenstein auf dem Haugstein, auf dem in der Heidenzeit Jungfrauen den Gottesdienst besorgten.
Auch Steine, die mit dem Teufel in Verbindung gebracht wurden, sogenannte Teufelssteine, gibt's im Bezirk Schärding. Etwa der Jochenstein, eine kleine Felseninsel in der Donau gegenüber von Engelhartszell, der neun Meter hoch aus dem Wasser ragt und über den sich mehrere Legenden ranken. So zum Beispiel die Geschichte, der Teufel habe durch eine große Mauer in der Donau den Marktflecken Engelhartszell überfluten wollen und im Fluss einen Teufelsstein fallen gelassen. Oder der Weihwasserkessel in Salling in Rainbach im Innkreis. Da es darin selbst bei größter Trockenheit das ganze Jahr über Wasser gibt, wurde der Stein dem Teufel zugeschrieben. Auch nahe der Teufelsmühle in Vichtenstein, der Glatzböckmühle in Kopfing und in Ornetsedt in Zell an der Pram befinden sich sogenannte Teufelssteine.

- Dieser etwas unscheinbare Stein, der sich auf dem Weg von Gigering nach Kopfing befindet, wird Rupertistein genannt. Auf ihm soll der Heilige Rupert gestanden haben, als er sein Beil warf.
- Foto: Wolfgang Strasser
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Rupertistein in Kopfing und Heidenstein im Fronwald
Auf dem Weg von Kopfing nach Gigering steht der Rupertistein. Er hat seinen Namen, weil auf ihm der heilige Rupert gestanden haben soll, als er das Beil warf. Ein Fußeindruck im Stein soll heute noch erkennbar sein. Im Schardenberger Fronwald wurde der Freialtar bei der Fatimakapelle über einem Heiden- und Opferstein errichtet. Der heilige Severin soll einer Legende nach darauf gepredigt haben. Und in St. Willibald wird der Jakobstein mit dem Heiligen Jakob in Verbindung gebracht. Weitere besondere Steine im Bezirk: Mariengrotte sowie Durchkriechstein in Schardenberg, Kindlstein in Raab und der Hochwendstein in Kopfing.

- Der Freialtar der Fatima-Kapelle im Fronwald bei Schardenberg wurde über einem Opfer- oder Druidenstein errichtet.
- Foto: Matthias Huber
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Aufruf: Nennen Sie uns Steine in ihrer Umgebung
Wolfgang Strasser bittet um Unterstützung für sein Forschungsprojekt "Wenn Felsen Namen haben". Wenn Sie sagenhafte Steine und Felsen in Ihrer Heimatgemeinde oder im oberösterreichisch-bayerischen Grenzraum kennen, bitte kurze Mitteilung an w.strasser@naturdialog.at






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