Sagenhafte Rauhnächte

In vielen Rauhnacht-Sagen hat der Teufel seine Hände im Spiel. | Foto: Olga Khoroshunova/fotolia
  • In vielen Rauhnacht-Sagen hat der Teufel seine Hände im Spiel.
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BEZIRK (grum/bich). Die Nachtstunden zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Jänner werden Rauhnächte genannt. Viele mystische Geschichten ranken sich um die Rauhnächte – auch im Bezirk Schärding lassen sich einige finden, wie eine Lektüre von Josef Kramers "Das Innviertel in seinen Sagen" zeigt. Zum Beispiel jene von der "Teufelsbeschwörung im Mettenamt" in Zell an der Pram. Hier hatte der Teufel drei Männern viel Geld versprochen, wenn es ihnen gelänge die Eucharistiefeier in der Mettennacht zu stören. Sie versteckten sich am Heiligen Abend hinter dem Hochaltar. Als die Kirche voll und der Priester das "Hoc est corpus" sprach, begannen die Drei teuflische Beschwörungsformeln zu flüstern. Ohrenbetäubender Lärm ließ den Gläubigen die Haare zu Berge stehen. Doch solange der Priester sprach, konnte der Teufel nur ums Gotteshaus herumtoben. Am nächsten Tag waren Kirchentor und Mauern zerkratzt von mächtigen Teufelspranken.

"Die Pest in Kopfing"
Einen Bezug zu den Rauhnächten lässt sich auch in der Geschichte "Die Pest in Kopfing" herstellen. Zehn Jahre herrschte schon Krieg. Die Wirtin zu Kopfingerdorf lag in den Wehen und schickte nach der Hebamme aus Schopfhäusl in Kopfing. Diese erzählte ihr, dass sie in Raab einen mit "schwoaze Fleckn eingråbn" haben und "iatzt fiachtn ålle, daß's bei uns a båid so weit is". Damit sollte sie recht behalten. Etliche Menschen in Kopfing fielen dem Schwarzen Tod zum Opfer. Als nur noch wenige Leute übrig geblieben waren, gelobten sie in ihrer Verzweiflung, die Leichen nicht mehr mit dem Karren zum Massengrab zu fahren, sondern zu Fuß zum Friedhof zu tragen, wenn endlich die Seuche ein Ende nehme. Tatsächlich ebbte das Massensterben ab, und seit dieser Zeit werden die Toten aus Kopfingerdorf auf dem Peststeig zur Pfarrkirche getragen. Die Schreckenszeit der Pest hatte, so liest man in Josef Kramers Werk, noch eine andere Folge: Wenn Kinder in den Rauhnächten vermummt von Haus zu Haus gehen und um einen Krapfen bitten, erinnert das unter anderem auch an die Notzeit von damals. Denn wer die Pest im Haus hatte, dem traute sich niemand Hilfe zu leisten. So schickte man die Kinder herum in Lumpen gehüllt und das Gesicht versteckt hinter einer Maske.

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