Remis im Nachbarschaftsderby
Zwei grundverschiedene Halbzeiten wurden den 500 Zuschauern beim Derby gegen Diersbach aus Andorfer Sicht geboten. Während sich in der ersten Halbzeit einige FCA-Kicker gegenseitig mit Fehlpässen, wenig Laufarbeit und auch Ideenlosigkeit übertrafen, wurde in der zweiten Halbzeit guter Fußball mit teilweiser Belagerung des Diersbacher Tores geboten. Ein überragender Goalie Philip Riepl, ein Quäntchen Glück bei manchem Abgrätschen in letzter Sekunde und auch fehlende Kaltschnäuzigkeit der FCA-Offensive im Abschluss vereitelten aber einen Andorfer Sieg. Die Kriegner-Elf spielte über weite Strecken als Auswärtsmannschaft ihre Stärken mit guter Defensivleistung, mit geschicktem Zweikampfverhalten und auch mit Unterbindung des Spielflusses aus. Nur wenige fertig gespielte Konter reichten den Gästen aber zu einem Tor und zum Punktgewinn.
Bereits in der 5. Minute prüfte Rene Wirth den Andorfer Goalie Manuel Oberauer mit einem Schuss vom Sechzehner. In der 27. Minute wird Peter Wirth halblinks in den Andorfer Strafraum freigespielt und vom Torwart von den Beinen geholt. Den Elfer verwandelte Rene Wirth trocken zur Führung für die Gäste. Andorfer Chancen vor dem Treffer der Gäste und auch nachher waren bis zur Kabinenpause eine Fehlanzeige. Lediglich in der 36. Minute ließ eine Somogyi Direktabnahme aus 25 m Torentfernung nach Zikeli-Flanke, die von einem Verteidiger zur Ecke abgefälscht wurde, einen Hauch von Angriffsgeist erkennen.
Zur zweiten Halbzeit kamen die FCA-Kicker bereits nach sieben Minuten Kabinenpause ( oder Kabinenpredigt !?!?) wieder aufs Feld. Und zeigten sich plötzlich von ihrer besseren Seite. Eine Vielzahl an Möglichkeiten und auch hochkarätige Chancen wurden herausgespielt. Diersbach kam zwanzig Minuten mit keinem Spielzug aus der eigenen Hälfte, hatte aber mehrmals das Glück des Tüchtigen – und Philip Riepl zwischen den Pfosten.
Bereits zwei Minuten nach Wiederbeginn kommt der Ball nach perfekter Kombination über Lukas Schönbauer und Stefan Glechner zu Simon Schlederer, der auf der Sechzehnerlinie mit dem Rücken zum Tor steht. Perfekte Ballannahme mit der Brust und ein Schuss aus der Drehung, der knapp über die Latte strich, läuteten die Andorfer Angriffswelle ein. In der 51. Minute pariert Riepl einen Schönbauer-Kopfball nach Illibauer-Flanke großartig. Schon vier Minuten später steht Schustereder am Elferpunkt alleine vor Riepl und dieser wehrt den Flachschuss ab. In der 57. Minute faustet Riepl einen platzierten Schuss von Simon Schlederer zur Ecke. Drei Minuten später beendet der bayrische Schiedsrichter Kilger den Andorfer Torjubel vorzeitig. Ein Somogyi-Kopfball nach scharfer Hereingabe von Mario Illibauer landet im Netz – doch der Assistent hob die Fahne zur Abseitsanzeige.
Gegen das „Weltklassetor“ von Rudi Parzermair in der 65. Spielminute war auch Riepl machtlos. Der Andorfer Libero, der sich in der zweiten Halbzeit immer mehr in die Angriffe einschaltete, wurde 25 m vor dem Tor mit einem flachen Roller bedient, zog aus vollem Lauf ab und traf exakt ins Kreuzeck. Aus den letzen 25 Minuten sind nur noch ein Somogyi Kopfball auf den Rücken eines am Fünfer stehenden Gegenspielers und eine brenzlige Strafraumszene vor dem Diersbacher Tor, bei der die Schiri-Pfeife stumm blieb, erwähnenswert.
Neben dem 4-Punkte-Rückstand auf Leader Schalchen schmerzt vor allem die fünfte Gelbe Karte für Patrick Indinger, der gegen Ostermiethings Topstürmer Hernandez am kommenden Sonntag fehlen wird.
(Wolfgang Bauböck)
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