Michael Lang
Ein Stück vom Onlinekuchen

Michael Lang ist Inhaber der Handyshops.  | Foto: BRS
  • Michael Lang ist Inhaber der Handyshops.
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ST. FLORIAN (juk). Die großen Online-Riesen profitierten im Lockdown am meisten. Michael Lang, Inhaber der Lang GmbH, reflektiert über Konsumverhalten in der Corona-Krise.

Während des Corona-Lockdowns haben viele große Onlinehändler profitiert. Was bedeutet das für den regionalen Handel?
Onlinehandel ist mit zwei Seiten zu sehen. Erstens verdienen beim Onlinehandel eigentlich nur die Plattform-Betreiber und auf den eigenen Webseiten die Payment-Anbieter. Ob Händler hier wirklich profitieren oder ob es nur darum geht, mit dem eigenen Unternehmen präsent zu sein, kann ich nicht beantworten. Online sind die Preise auf großen Portalen oft niedrig. Doch dann kommen oft nach Gebühren oben drauf, sodass die Produkte letztlich teurer sind als im stationären Handel. Weiters werden auch Garantie und Gewährleistungsbestimmungen im Onlinehandel oft umgangen. 

Was denken Sie, wenn Sie hören, dass der Großteil der Bestellungen bei "Online-Riesen“ getätigt wurde?
In Zeiten des Lockdowns haben sich viele Menschen die Zeit im Netz vertrieben. Da wird man durch Werbung und verschiedene Plattformen beeinflusst. Auch wenn man nichts braucht, wird es zum Teil gekauft.

Wie können sich regionale Unternehmen künftig sichtbarer machen?
Es gibt gerade viele Förderungen für Webshops und Onlineauftritt. Das sollte die digitale Visitenkarte der Unternehmen sein. Wir haben, wie viele andere Firmen auch, im Lockdown unseren Webshops Handyshop.at und Sportsteam.at nochmals mehr Strahlkraft verliehen. Aber hier international wie Internetriesen zu verkaufen, kann man sich als regionaler Händler nicht leisten. Der Shop unsermarktplatz.at wurde in der Corona-Zeit nach Ideen der Agentur Monobunt und mir relativ rasch auf Schiene gebracht. Hier entstehen im ersten Jahr für regionale Händler keine Kosten, nur jene beim Verkauf des Produkts für den Payment-Anbieter.

Sehen Sie da überhaupt eine Chance, gegen die großen Onlinehändler zu bestehen?

Gerade so ab Ende April hat man gemerkt, dass die Leute froh sind, dass es Geschäfte vor Ort gibt –  auch wenn man mit Maske eingekauft werden muss und sich viele Dinge verändert habne. Viele Leute wurden auch enttäuscht, die vielleicht zum ersten mal im Netz gekauft haben und nicht die Qualität bekommen haben, die sie wollten. 
Aber im Netz selbst werden die Großen weiter regieren! Hier würde nur die nationale Besteuerung helfen. Solange diese wegfällt, kann der Online-Handel schon mal um ein vielfaches günstiger sein als jemand, der keine Steuerflucht begeht. Jetzt hat die Regierung die Chance einzugreifen, die ganzen Maßnahmen helfen nur, wenn das Geld in Österreich bleibt. Jeder, der in Österreich verkaufen will, sollte auch die gleichen Voraussetzungen erfüllen wie stationäre Händler. 

Es wird ja immer wieder auch das Argument ins Feld geführt, dass große Händler günstiger sind. Was sagst du dazu?
Das stimmt nicht, ich habe es oben schon angesprochen, er ist sichtbarer und der Kunde glaubt es ist immer günstig! Die Nebenkosten bei den Payment und Plattformbetreibern sind zumeist schon so hoch das das Gerät Brutto für Netto verkauft wird, also ohne Spanne! Dazu kommen die Steuern und Abgaben die nicht regional abgeführt werden , diese werden immer einen Vorteil haben! Und jeder der günstig kauft, kauft auch teuer, da wir in Österreich in diesen Zeiten wir nur uns selber helfen können!

Was muss passieren, um künftig als regionales Unternehmen mehr vom Onlinekuchen abzubekommen?
Eigentlich sollte es nicht der Onlinekuchen sein. Wir haben lokale Geschäfte, bezahlen Miete, bingen so wieder Geld in Umlauf. Für einen Onlineshop brauch ich in manchen Branchen kein Geschäft, daher auch keine Mieten und kein Personal – man stelle sich das mal vor.  In unserem Unternehmen investieren wir jedes Jahr in einen anderen Standort, um noch besser und attraktiver zu werden, damit die Kunden zu uns kommen! Da beschäftigen wir Lokale Betriebe, Elektriker, Tischler, Boden und Fliesenleger, und viele mehr. 

Es ist immer wieder zu hören, dass alleine in kleinen Postämtern Hunderte Packerl eines großen Onlinehändlers ankommen. Unterstreicht das nicht die Dominanz der großen Onlinehändler?
Natürlich sind in solchen Zeiten wie im Lockdown mehr Pakete, das sagt selbst die Post. Wie sinnvoll das ganze ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich kaufe auch ja online ein, was es regional nicht gibt. Aber was wird, wenn es regional nichts mehr gibt, wenn wir keine Arbeitsplätze mehr vor Ort haben? Das solle sich jeder bei einer Online-Bestellung überlegen.

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