Weyland GmbH
"Kein Risiko bei den Mitarbeitern eingehen"

- Norbert Thumfart, Geschäftsführer Weyland GmbH, im Interview. Der Betrieb wird nun nachfrageorientiert hochgefahre
- Foto: Weyland GmbH
- hochgeladen von Judith Kunde
Krisenstab und ein "Stimmungstest" in den Regionen helfen der Weyland GmbH durch Corona-Krise.
ST. FLORIAN AM INN (juk). Norbert Thumfart, Geschäftsführer der Weyland GmbH, über das Management in der Krise.
Wie haben Sie bei Weyland die Corona-Krise bisher erlebt – in welchen Bereichen hat Ihr Unternehmen die Krise betroffen?
Wir haben zum Glück schnell reagieren können, auf Homeoffice umgestellt und die Mannschaften getrennt, um auch im WorstCase die Versorgung unserer Kunden zu garantieren. Ein Danke gehört hier der gesamten Mannschaft, die zusammengeholfen hat, um die Maßnahmen schnellstmöglich umzusetzen. Getroffen hat uns das ganze in allen Bereichen: Kundenverkehr, Lieferanten, Mitarbeiter. Wir sahen unsere Aufgabe darin, die Versorgung unserer Kunden aus Industrie und Handwerk sicherzustellen – daher konnten und durften wir unseren Betrieb nicht schließen. Dies kann einerseits als Glück bezeichnet werden, stellte uns aber andererseits vor enorme Herausforderungen. Die Umsatzrückgänge sind je nach Produktbereich trotzdem enorm hoch ausgefallen.
Wie sieht die aktuelle Situation bei Weyland aus?
Wir setzten nach den gelockerten Maßnahmen weiterhin auf die strenge Einhaltung der internen und externen Hygienevorschriften und fahren den Betrieb nachfrageorientiert in die Höhe. Die Mitarbeiter sind unser höchstes Kapital - hier werden wir kein Risiko eingehen.
Gab es eine Art „unternehmensinternen Krisenstab“ oder wie wurden Entscheidungen getroffen?
Wir haben schon vor dem Lockdown unser Krisenteam gebildet. Dies trug dazu bei, dass wir den Schalter einfach umlegen mussten und die definierten Maßnahmen umgesetzt werden konnten. In der Folge haben wir täglich via Microsoft Teams mit den auf Österreich verteilten Führungskräfte konferiert, die Stimmungen von den einzelnen Regionen als Entscheidungsgrundlage eingeholt und die Maßnahmen abgestimmt. Jetzt stimmen wir uns nach Bedarf ab.
Welche Prinzipien waren der Geschäftsführung beim Management der Krise wichtig?
Zuverlässigkeit, soziale Verantwortung, Handschlag-Qualität und offene ehrliche Kommunikation
Wie schätzen Sie die langfristigen Auswirkungen der Corona-Krise bei Weyland und auf Schärdinger Unternehmen im Allgemeinen ein? Sehen Sie die bisher getroffenen Hilfsmaßnahmen von Politik und Wirtschaftskammer als ausreichend an?
Eine seriöse Einschätzung der Auswirkungen in wirtschaftlicher Hinsicht ist derzeit sehr schwer. Es wird nun auch Aufgabe der Politik sein, Bedarf zu schaffen. Beispielsweise im Baubereich hören wir von unseren Kunden immer wieder, das bereits in der Umsetzung stehende Projekte auf die lange Bank geschoben werden. Zu hoffen wäre, dass gesellschaftlich ein Wandel passiert und die Leute aus der Krise gelernt haben. Es wird auch Aufgabe der Politik sein, die durch die Krise entstandenen und entstehende sozialen Konflikte durch entsprechende Maßnahmen zu entspannen.
Gibt es eine Erkenntnis, die Sie für Weyland aus der Krise mitnehmen, oder Maßnahmen, die Sie langfristig im Unternehmen implementieren wollen?
Absolut – wir arbeiten bereits intensiv daran, das in der Krise Gelernte fest im Alltag zu implementieren. So werden zum Beispiel die angesprochenen Teams Meetings sicher weiter ausgebaut, Arbeitszeitmodelle angepasst und das Risikomanagement neu definiert.



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