Öffnung Therapieangebot
Kurhaus will gesundheitlicher Nahversorger der Schärdinger werden

- Mit "kurhaus to go" will das Kurhaus Schärding sein umfangreiches Therapieangebot für die Bevölkerung öffnen.
- Foto: Kurhaus Schärding
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Das Kurhaus Schärding hat sich als erstes Hotel in Oberösterreich Gemeinwohlzertifzieren lassen – und will sein Therapieangebot künftig auch aktiv für die Schärdinger Bevölkerung öffnen.
SCHÄRDING. Das Kurhaus Schärding hat sich im letzten Jahr mit Gemeinwohlökonomie befasst und eine Auditierung durchlaufen. Dieses alternative Wirtschaftsmodell strebt ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten an – Mensch und Umwelt sollen im Fokus einer guten Unternehmensführung stehen. Die erste Gemeinwohlbilanz des Kurhaus Schärding ergab dabei 326 von 1.000 möglichen Punkten – bereits ein Wert ab 300 gelte international als exzellent, zeigt sich das Kurhaus stolz. Besonders positiv hervorgehoben wurde im Bericht die langjährige Mitarbeiterzugehörigkeit von durchschnittlich über zehn Jahren, die hohe Zufriedenheit des Teams sowie die Vielfalt der Belegschaft mit mehr als zehn Nationalitäten sowie einem Frauenanteil in Führungspositionen von 50 Prozent.
Ökologischen Fußabdruck gesenkt
Zudem bemüht sich das Kurhaus intensiv um lokale Partnerschaften und regionale Vernetzung – 85 Prozent der Lieferanten sind aus der Region. "Unser Küchenchef besucht immer wieder mit dem Rad Lieferanten, um sich von ihren Produkten zu überzeugen", nennt Kurhaus-Direktor Harald Schopf ein Beispiel. Der Betrieb bemüht sich in den letzten Jahren auch aktiv darum, seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Seit 2018 konnte das Kurhaus seinen Stromverbrauch um ein Viertel, also etwa um 131.000 kwh, senken. Noch höher sind die Einsparung mit -44 Prozent beim Wasserverbrauch, bei den CO2-Emissionen waren es laut eigenen Angaben 39 Prozent. Statt Gewinnmaximierung investiert der Eigentümer, der Orden der Barmherzigen Brüder, jährlich gut 300.000 Euro in die Instandhaltung oder Verbesserung der Qualität des Kurhauses Schärding.
"Für uns war der Weg zur ersten Gemeinwohlbilanz eine abenteuerliche Reise mit vielen Workshops, Recherchen und Berechnungen, eine Zeit der rauchenden Köpfe und einem intensiven Wir-Gefühl. Mit unseren drei K´s – Klarheit, Kraft und Kümmern – haben wir zudem starke Instrumente für die kommenden Herausforderungen entwickelt, die uns Orientierung geben werden." Kurhaus-Direktor Harald Schopf
Doch der Gemeinwohlbericht zeigte nicht nur Stärken auf, sondern zeigt auf, worin sich Betriebe noch verbessern können.
Therapieangebot für Schärdinger öffnen
Unter anderem wurde die kritische Frage aufgeworfen, was das Kurhaus Schärding für die regionale Bevölkerung tut. "Und da mussten wir ehrlich gestehen – bisher viel zu wenig. Das wollen wir ändern und zum gesundheitlichen Nahversorger der Region werden", so Schopf. Ab sofort gibt es das "kurhaus to go" für ambulante Gäste – sprich das multiprofessionelle Team an Therapeuten steht auch für Menschen aus der Region zur Verfügung.

- Zu den medizinischen Angeboten gehört unter anderem Mikrobiomanalyse, Körperfettmessung, ein Mikronährstoffprofil, Akupunktur oder Sauerstofftherapie (IHHT), angeboten von Wahltherapeuten
- Foto: BRS / Kunde
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Zu den medizinischen Angeboten gehört unter anderem Mikrobiomanalyse, Körperfettmessung, ein Mikronährstoffprofil, Akupunktur oder Sauerstofftherapie (IHHT), angeboten von Wahltherapeuten. Am 5. Juni startet im Kurhaus außerdem ein Latin Dance Fitness-Kurs für Interessierte aus der Region, für den man sich ab sofort anmelden kann. Zu den Gesundheitstrends der Zeit gehört "longevity" und Biohacking, also den eigenen Lebensstil in Richtung eines möglichst langen und gesunden Lebens positiv zu beeinflussen.


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