"Nur zu jammern reicht einfach nicht"
Schärding, St. Florian und Brunnenthal nun ein Wirtschaftsbund – Karl Gugerbauer zum Obmann gewählt.
SCHÄRDING. Seit Montag ist der Geschäftsführer des gleichnamigen Hotels in Schärding Obmann des Wirtschaftsbundes der Stadt. Neu mit im Boot sind die Gemeinden St. Florian und Brunnenthal. Im Exklusiv-Interview spricht der Hotelier über eine "Verjüngung" des Wirtschaftsbundes und warum er künftig die Schärdinger Bevölkerung mehr einbinden will.
Sehen Sie sich als modernen "Wirtschaftsmenschen"?
Als Wirtschaftstreibender reagiere ich auf die Zeichen der Zeit und verschließe mich neuen Trends nicht. Schließlich muss man im Unternehmen auch immer mit der Zeit gehen. Stillstand heißt in der Wirtschaft nämlich meistens Rückschritt.
Was hat Sie dazu bewogen, das Amt zu übernehmen?
Ich war schon immer ein wirtschaftlich denkender Mensch. Nun bin ich gebeten worden, das Amt zu übernehmen. Ich wollte mich dieser Bitte nicht verschließen. Denn nur wer Verantwortung übernimmt, kann etwas bewirken. Nur zu jammern, reicht nicht.
Wo steht der Wirtschaftsbund Schärding derzeit?
Die Wirtschaft der Stadt Schärding ist stark vom Tourismus geprägt und steht gut da. Bestreben des Wirtschaftbundes ist es, diesen Erfolg zu halten und bestmöglich für alle Handels- und Gewerbebetriebe der Stadt zu nützen.
Wohin wollen Sie den Wirtschaftsbund bringen?
In den nächsten Jahren gilt es, den Wirtschaftsbund Schärding zu verjüngen. Die Wirtschaft in Schärding ist hauptsächlich von Klein- und Mittelbetrieben geprägt und diese schaffen Arbeitsplätze auch in Krisenzeiten. Diese Betriebe möchte ich in den nächsten Jahren nach Möglichkeit unterstützen. Gerne werde ich zu diesem Zweck auch Ideen und Vorschläge von allen Schärdingen aufgreifen – denn die Wirtschaft der Stadt Schärding betrifft uns alle.
Thema Fachkräftemangel: Die einen sprechen von Abwanderung der Fachkräfte. Andere meinen, die Arbeitskräfte wären da und müssten nur rekrutiert werden. Wie stehen Sie dazu?
Eine gute Fachkraft für einen Betrieb gewinnen zu können ist an und für sich schon eine schwierige Sache. Dazu gehören aber auch entsprechende Rahmenbedingungen und hier sehe ich aktuell dringenden Handlungsbedarf. Wir benötigen Kinderbetreuungsplätze, leistbare Wohnungen, Verbesserungen im öffentlichen Verkehr, die Behebung des Facharztmangels, den Ausbau des Breitbandnetzes usw. In all diesen Punkten sind wir hier in Schärding im Vergleich zum oö. Zentralraum benachteiligt.
Wie stehen Sie der Entscheidung der Stadt Schärding, nicht am Wirtschaftspark teilzunehmen, gegenüber?
Dem Thema Wirtschaftspark stehe ich prinzipiell positiv gegenüber. Als Demokrat habe ich aber die Entscheidung des Gemeinderates zu akzeptieren.
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