Delphin Apotheke
"Zeitweise wurde Apotheke regelrecht gestürmt"
Auch Arbeitsabläufe in Apotheken haben sich durch Corona geändert – von Glasschutz bis E-Rezept.
SCHÄRDING (juk). "Besonders am Anfang waren die Kunden teilweise ziemlich verunsichert. Inzwischen hat sich das zwar beruhigt, aber man wird natürlich täglich mit der Corona-Problematik konfrontiert", berichtet Apotheker Florian Schindler von der Delphin Apotheke in Schärding. "Insbesondere die Nachfrage nach Masken und Desinfektionsmitteln ist groß. Hier gab es leider lange Zeit massive Lieferschwierigkeiten, was sich aber mittlerweile gebessert hat." Zudem hat sich auch für ihn und seine Kollegen der Arbeitsalltag verändert. Während der Arbeit müssen die Apotheken-Mitarbeiter ständig Masken und Handschuhe tragen, es wird hinter Glasschutzwänden gearbeitet und der Abstand zu Kollegen soll gewahrt werden. Kassabereich und Handschuhe müssen regelmäßig desinfiziert werden. Nur wenige Kunden dürfen gleichzeitig in die Offizin der Apotheke eintreten.
Anfängliche Verwirrung
Zu Beginn der einschränkenden Maßnahmen wurden viele Rezepte in die Apotheke gefaxt. Dort mussten die Medikamente für die Patienten bereitgestellt werden. "Das erforderte eine Umstellung unserer Arbeitsweise und vor allem des Abhollagers. Durch mehrfach versendete Faxe entstand zum Teil etwas Verwirrung", so Schindler. Seit der Einführung der E-Rezepte habe sich die Abholung von Medikamenten wieder normalisiert. "Es hat sich eine neue Routine eingestellt. Insgesamt haben wir unsere Kunden als sehr diszipliniert erlebt und die Zusammenarbeit mit den Ärzten hat auch in dieser schwierigen Zeiten wie immer hervorragend funktioniert", lobt der Apotheker. Durch die extreme Nachfrage zu Beginn der Corona-Krise sind auch bei Medikamenten-Großhändlern Lieferengpässe entstanden. Diese dauern teilweise noch bis heute an und verstärken Lieferprobleme, die es schon vor Corona gegeben hat.
"Als die Corona-Problematik mehr in das Bewusstsein der Leute gerückt ist und Einschränkungen im Alltag absehbar wurden, hat man die Verunsicherung der Kunden deutlich gespürt. Sowohl in der Art der Anfragen als auch im Einkaufsverhalten. Zeitweise wurde unsere Apotheke, wie auch viele andere, regelrecht gestürmt, um sich mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln einzudecken"
, berichtet Schindler. Inzwischen hat sich die Lage aber wieder beruhigt und die Kundenzahlen haben sich auf ein normales Niveau eingependelt. Durch die Reduzierung der Kundenzahl wirkt es im Verkaufsraum der Apotheke sogar ruhiger als sonst.Nach einigen Softwareupdates klappt das Arbeiten mit E-Rezepten sehr gut und wird auch von Ärzten häufig genutzt. "Für viele Patienten ist es noch etwas ungewohnt, in der Apotheke die E-Card herzugeben, aber man gewöhnt sich sicher daran. Insgesamt sind wir sehr froh über diese Möglichkeit der Verschreibung, weil sie recht praktikabel ist und trotzdem eine deutliche Reduktion der sozialen Kontakte für die Patienten ermöglicht."
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