Kritik am Fahrstil eskalierte
WIESELBURG. Sie habe mit ihrer Fahrweise den ganzen Verkehr aufgehalten, meinte ein 30-jähriger Arbeiter als Angeklagter am Landesgericht St. Pölten zu seiner Verteidigung. Damit bezog er sich auf einen Vorfall Mitte September 2015 in Wieselburg, der ihn nun wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung auf die Anklagebank brachte.
Verbal aufeinander gekracht
Während das Verfahren gegen seine beiden Kontrahentinnen – Mutter und Tochter – eingestellt worden war, bekannte sich der 30-Jährige gegenüber Richter Slawomir Wiaderek nicht schuldig. Seiner Version nach habe er die Kritik am Fahrstil der Mutter durch das geöffnete Autofenster kund getan, als diese an der Straßenseite stehen geblieben war. Danach sei die Frau drängelnd hinter ihm gefahren, was ihn ebenfalls zum Stehenbleiben veranlasst habe. "Warum?", wollte Wiaderek wissen. "Weil ich nicht wusste, was die zwei Damen von mir wollten", begründete er sein Verhalten. Die beiden Frauen seien ausgestiegen, hätten ihn angespuckt, geschlagen, beschimpft und sich sogar in sein Auto gedrängt, bevor sie ihn von dort herauszogen. Dabei habe er eine Platzwunde am Kopf erlitten.
Mutter und Tochter als Opfer
"Das stimmt überhaupt nicht", erklärte die Lenkerin. Zunächst sei der Angeklagte mit einem Messer zum Beifahrerfenster, habe dagegen geschlagen und ihre Tochter bedroht. Ihr zu Hilfe eilend erhielt sie Schläge gegen den Kopf und Tritte. Schließlich habe er sie an den Haaren gerissen und sie am Hals gepackt. Ihre Tochter sei dazwischen gegangen, habe auch etwas abgekriegt und die Polizei verständigt. "Ich war ganz schockiert", berichteten beide Frauen, deren Aussagen sich auch darüber hinaus weitgehend deckten. Als der Beschuldigte schließlich davonfahren wollte, habe man ihn zurückgehalten, bis die Polizei eintraf.
Wiaderek vertagte, nachdem der Angeklagte von zwei Zeugen sprach, die nicht zum Prozess geladen waren.
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