Geschichten aus dem Urwald
Natürliche Waldflächen im Wildnisgebiet Dürrenstein

Natürliche Waldflächen im Wildnisgebiet Dürrenstein: Nach starken Regenfällen steigt der Nebel zwischen den Urwaldriesen auf.  | Foto: Theo Kust
  • Natürliche Waldflächen im Wildnisgebiet Dürrenstein: Nach starken Regenfällen steigt der Nebel zwischen den Urwaldriesen auf.
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Das Kerngebiet des Wildnisgebiets hat seit der letzten Eiszeit keine Veränderungen durch Menschen erfahren.

REGION. Die Waldflächen im Wildnisgebiet Dürrenstein umfassen hinsichtlich ihrer Natürlichkeit ein sehr breites Spektrum.

Urwald seit der letzten Eiszeit unberührt

Am oberen Ende der Skala befindet sich der Urwald Rothwald, der nachweislich seit der letzten Eiszeit auf einer Fläche von ca. 450 Hektar forstlich nicht genutzt wurde. Diese Wälder bilden somit das Kerngebiet des Wildnisgebietes Dürrenstein.

Hoher Natürlichkeitsgrad der Wälder

Am unteren Ende dieser Skala findet man auf einer Fläche von weniger als 100 Hektar sekundäre Fichtenmonokulturen unterschiedlichsten Alters. Die übrigen Wälder weisen einen sehr hohen Natürlichkeitsgrad auf und umfassen kleinste Urwaldreste und Bestände, die nur ein- bis zweimal forstlich genutzt wurden.

Auf waldbauliche Eingriffe wird verzichtet

Den Zielen eines Wildnisgebietes folgend, wird auf allen Waldflächen, mit Ausnahme der sekundären Fichtenwälder, auf jeglichen waldbaulichen Eingriff verzichtet. Auch bei den Fichten-Altbeständen werden keine Maßnahmen gesetzt. Das bedeutet, dass im gesamten Wildnisgebiet Dürrenstein nur auf ca. 50 Hektar Waldfläche in den nächsten 30 Jahren Umwandlungsmaßnahmen geplant sind. Diese Maßnahmen, die nur Bestände bis zur Stangenholz-Phase betreffen, umfassen die Freistellung und Förderung der Misch- bzw. Laubbaumarten. Neben der Freistellung werden in die Fichtenbestände auch Femellöcher geschlagen, wobei das Holz nicht abtransportiert wird, sondern liegen bleibt.

Auch der Borkenkäfer gehört zum Ökosystem

Aus Sicht des Forstschutzes sind insbesondere die Borkenkäfer im Gebiet interessant. Es handelt sich dabei speziell um zwei besonders stark zur Massenvermehrung neigende Arten: den Buchdrucker (Ips typographus) und den Kupferstecher (Pityogenes chalcographus). Durch die Ausweisung als Biotopschutzwald gemäß dem österreichischen Forstgesetz ist die Schutzgebietsverwaltung des Wildnisgebietes nicht verpflichtet, die Borkenkäfer im Gebiet zu bekämpfen. Diese Käferarten, insbesondere der Buchdrucker tragen daher maßgeblich zur beschleunigten Umwandlung der sekundären Altholzbestände bei. Durch die wissenschaftliche und behördliche Begleitung dieser Entwicklung kann bei Bedarf sehr rasch auf geänderte Bedingungen reagiert werden, da ein Befall der benachbarten Wirtschaftswälder natürlich nicht erwünscht ist.

Das "Haus der Wildnis" in Lunz am See

2017 wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein von der UNESCO zum ersten Weltnaturerbe Österreichs erklärt. Helfen Sie mit Ihrer Spende, mit dem "Haus der Wildnis" in Lunz am See ein einmaliges Weltnaturerbezentrum im Mostviertel zu errichten.

Weitere Informationen gibt's hier und auf Facebook.

Weitere Geschichten aus dem Urwald findet man in unserem Online-Channel.

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