Saftige Strafe für Zigarettenschmuggler

- Laut Staatsanwalt Karl Fischer sei der 49-Jährige der Lenker von zwei Zigarettenschmuggel-Transporten gewesen.
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- hochgeladen von Roland Mayr
Im Prozess um einen Zigarettenschmugglerring musste sich diesmal ein ehemaliger Kraftfahrer am Landesgericht St. Pölten verantworten. Laut Staatsanwalt Karl Fischer sei der 49-Jährige der Lenker von zwei Transporten gewesen, wobei insgesamt rund sechs Millionen Zigaretten von Rumänien nach England geschmuggelt worden seien.
"Nicht schuldig" bekannte sich der Angeklagte. Er habe von dem österreichischen Organisator Gerhard H., der seine Strafe bereits verbüßt hat, zwar ein Angebot in Höhe von 15.000 Euro pro Fahrt bekommen, dieses aber abgelehnt.
"H. hat seine Rolle als Organisator nach seiner Verhaftung nicht heruntergespielt", meinte Fischer. Der Handlanger einer rumänischen Zollbeamtin habe nach seinem umfangreichen Geständnis, wobei er die Namen all jener nannte, die für ihn gefahren sind, keinen Grund gehabt, zu lügen, ergänzte der Staatsanwalt. Auch ein weiterer Zeuge, ebenfalls bereits verurteilt, gab an, mit dem Beschuldigten im Zuge von Umladearbeiten, die unter anderem in der Nähe des Bahnhofs in Wieselburg stattgefunden haben sollen, über die heiße Fracht gesprochen zu haben.
"Ihre Verantwortung ist völlig unglaubwürdig", wies Richterin Doris Wais-Pfeffer den Beschuldigten auf den Strafmilderungsgrund eines Geständnisses hin. "Ich kann nicht zugeben, was ich nicht gemacht habe", blieb der Angeklagte beharrlich bei seiner angeblichen Unschuld.
Seine Strafe fiel entsprechend höher aus, als bei vielen geständigen Schmugglern der Vergangenheit. 300.000 Euro Geldstrafe (5 Monate Ersatzfreiheitsstrafe) plus 180.000 Euro Wertersatzstrafe (3 Monate Ersatzfreiheitsstrafe) wurden zur Hälfte bedingt ausgesprochen (nicht rechtskräftig). Der Angeklagte erbat Bedenkzeit.
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