Scheibbser Händler als Vorreiter
Die Europäische Union hat Pläne vorgelegt, in Zukunft Plastiksackerln zu verbieten bzw. zu besteuern.
BEZIRK. Jährlich landen in Europa acht Milliarden Plastiksackerln auf dem Müll. Jeder Österreicher nutzt im Schnitt 198 Plastiksackerln pro Jahr. Viele davon landen in der Umwelt, in der Donau schwimmen bereits mehr Plastikpartikel als Jungfische. Die EU hat nun Mitgliedsstaaten erlaubt, Kunststofftaschen zu verbieten oder zu besteuern. Im Bezirk Scheibbs gibt es bereits Vorreiter aus dem Handel, welche der Plastikflut den Kampf angesagt haben.
Scheibbser als Vorbilder
In Scheibbs sind viele Händler bereits vor mehreren Jahren auf Papier- oder Stofftaschen umgestiegen. "Wir haben eigentlich von Beginn an Sackerln aus Papier, Jute oder Baumwolle angeboten, da ein Reformhaus eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz übernehmen sollte", erklärt Gerti Zagler vom Geschäft "Naturkost Roland" in der Scheibbser Hauptstraße.
Auch im Vorgänger-Geschäft, welches Zagler selbst in Scheibbs betrieben hatte, wurden nie Plastiksackerln an die Kunden weitergegeben.
Kein Problem mit Verordnung
Auch im Weltladen in Scheibbs sieht man der Verordnung ähnlich locker entgegen.
"Dies ist endlich einmal eine EU-Verordnung, die ich absolut gutheißen kann", sagt Gabriele Hofmarcher, beschäftigt im Scheibbser Weltladen.
"Ich selbst verwende keine Tragetaschen aus Plastik. Im Weltladen bieten wir Papier-, Jute- und Baumwoll-Tragetaschen für die Kundschaft an."
"In der Bäckerei Czihak in Scheibbs werden zwar noch Plastiksackerln angeboten, wir verlangen jedoch 10 Cent pro Stück, außerdem gibt es die neuen Papiertaschen anlässlich der Landesausstellung", erklärt Eva Fallmann aus Purgstall, die als Verkäuferin in der Scheibbser Bäckerei arbeitet.
Frühjahrsputz in Steinakirchen
"Bei unserer jährlichen Frühjahrsputzaktion spielen Plastiksackerln nur eine untergeordnete Rolle. Am häufigsten sind sie an beliebten Naherholungsplätzen zu finden. Oft sind diese dann auch noch mit zusätzlichem Müll gefüllt. In Steinakirchen haben wir uns konkret mit dieser Thematik auseinandergesetzt und als Klimabündnisgemeinde Stofftaschen drucken lassen, die wir nun an die Bevölkerung verteilen wollen", so Umwelt-Gemeinderat Wolfgang Zuser.
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