Global Action School
Steinakirchner Schüler sind Pioniere der Nachhaltigkeit

"Global Action School": Die Schülerinnen und Schüler in Steinakirchen erfuhren bei den Workshops viel über klimaschädliche Produktion in der Textilindustrie. | Foto: Marktgemeinde Steinakirchen
  • "Global Action School": Die Schülerinnen und Schüler in Steinakirchen erfuhren bei den Workshops viel über klimaschädliche Produktion in der Textilindustrie.
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Schülerinnen und Schüler aus Steinakirchen bei Workshops über die Klimaschädlichkeit der Textilproduktion. Die Neue Mittelschule wurde als "Global Action School" ausgezeichnet.

STEINAKIRCHEN. In Österreich fallen jährlich 115.000 Tonnen an Alttextilien an. Davon wandert mehr als die Hälfte in den Müll. In den letzten 15 Jahren hat sich weltweit die Zahl der erzeugten Kleidungsstücke verdoppelt, während die Dauer der Verwendung immer kürzer wird.

Workshops über Nachhaltigkeit

Schülerinnen und Schüler der Neuen Mittelschule in Steinakirchen am Forst beleuchteten in mehreren Workshops mit dem entwicklungspolitischen Verein "Südwind" aktuelle soziale und ökologische Aspekte der globalen Textilindustrie und diskutierten Handlungsoptionen für uns alle. 

Produktionsfehler wurden aufgedeckt

Baumwolle wird seit mindestens 5.000 Jahren zu Stoffen und Kleidung verarbeitet. Heute deckt sie die Hälfte des globalen Faserbedarfs und wächst weltweit auf insgesamt rund 33 Milleionen Hektar Ackerfläche.

In den Workshops nahmen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Südwind Niederösterreich die Besonderheiten der Pflanze sowie ihre Bedeutung für den globalen Handel in den Blick und deckten so manchen schwerwiegenden Produktionsfehler auf.

Unser Textilkonsum ist klimaschädlich

Der Baumwollanbau erfolgt meist in Monokultur unter massivem Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden, Energie und Wasser.

"Welche Problemfelder sind mit dem Baumwollanbau und der Färbung verbunden und gibt es bereits sozial und ökologisch verträglichere Alternativen? Welchen Weg legt ein Kleidungsstück zurück, bevor es im Verkauf landet? Dies sind ein paar der vielen Fragen, die im Workshop von den Teilnehmern gestellt und beantwortet wurden", erklärt die Südwind-Referentin Katharina Kratochwill.

Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen

Denn viele unserer Kleidungsstücke weisen Produktionsfehler auf, die oft unsichtbar bleiben – menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und ungerechte Entlohnung stehen in der arbeitsintensiven Textilindustrie an der Tagesordnung.

Durch Covid-19 verschlechtert sich die Situation für Näherinnen noch weiter.

Die Armutslöhne in der globalen Textilindustrie führten schon vor der Krise zu prekären Lebensbedingungen und erlauben keine Rücklagen für Notsituationen. Der Verlust der Arbeit oder ausbleibende Lohnzahlungen bedeuten nun für vielen Menschen unmittelbar Hunger und einen drohenden Verlust des Wohnraums.

Von den weltweiten sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind die Arbeiterinnen in der globalen Textilindustrie mehrfach betroffen.

Schüler als "Fashion Checker"

Im Workshop entwickelten die TeilnehmerInnen Möglichkeiten, wie wir in Österreich zu fairen und klimaschonenden Produktionsweisen und einem "guten Leben für alle" beitragen können.

Die in Österreich von Südwind koordinierte "Clean Clothes Kampagne" setzt sich weltweit für die Rechte von Textilarbeiterinnen ein.

Auf der Website fashionchecker.org veröffentlicht die Clean Clothes Kampagne Details über Lieferketten der größten Modemarken wie Zalando, H&M, Primark oder adidas.

Denn Konsumenten haben das Recht zu wissen, ob in Ihrer Kleidung Kinder- oder Zwangsarbeit steckt, ob es Menschenrechtsverletzungen gibt und existenzsichernde Löhne bezahlt werden.

Südwind empfiehlt beim Einkauf auf Fairtrade- und Bio-Zertifikate zu achten, um gerechte Bedingungen für die Arbeiterinnen und Bauern zu sichern und Kinderarbeit auszuschließen.

Denn so kann ein wichtiger Beitrag zum ersten der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) geleistet werden – denn SDG 1 heißt, die absolute Armut bis 2030 weltweit zu beenden.

Auszeichnung als "Global Action School"

Die Schulgemeinde der Neuen Mittelschule Steinakirchen am Forst veranstaltete den Workshoptag.

Südwind-Referentin Katharina Kratochwill zeichnete die Schule als "Global Action School" aus: "Die Mitglieder im Schulnetzwerk werden von Südwind betreut und setzen sich langfristig für Nachhaltigkeit und globale Verantwortung in Theorie und Praxis in der Schule ein. Vielen Dank für das Engagement!"

Über den Verein "Südwind"

Südwind setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation seit 40 Jahren für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit ein.

Durch schulische und außerschulische Bildungsarbeit, die Herausgabe des Südwind-Magazins und anderer Publikationen thematisiert Südwind in Österreich globale Zusammenhänge und ihre Auswirkungen.

Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Kampagnen- und Informationsarbeit, engagiert sich Südwind für eine gerechtere Welt. 

Weitere Infos auf suedwind.at/niederoesterreich

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