Blackout
Zu Hause gefangen ohne Strom im Bezirk Scheibbs
Ein Land ohne Elektrizität – Eine Dystopie, die laut Experten in Zukunft immer wahrscheinlicher wird.
BEZIRK SCHEIBBS. "Kurz noch die Mails gecheckt, Computer eingeschaltet. Moment, da tut sich nichts. Warum funktioniert das nicht? Ist der Computer kaputt? Der Kühlschrank läuft auch nicht, also ab zum Zählerkasten. Scheint alles in Ordnung zu sein. Ich rufe mal den Nachbarn an und frage, ob bei ihm auch nichts geht. Kein Empfang? Da stimmt doch etwas nicht." So könnten die Gedanken spielen, bevor man über das Autoradio schlussendlich erfährt, dass es zurzeit einen Blackout, einen großflächigen Totalausfall des Stromnetzes gibt.
So unrealistisch und weit hergeholt ist das gar nicht, wie Johann Gruber aus Wolfpassing, Zivilschutzbeauftragter des Bezirks Scheibbs, erzählt: "Das Stromnetz in Europa ist eng miteinander verknüpft. Wenn es irgendwo eine größere Störung gibt, können große Teile Europas stromlos sein."
Im Ernstfall eingedeckt
Daher gilt es für den Ernstfall gewappnet zu sein. "Man sollte immer schon eine Bevorratung zu Hause haben, denn wenn der Ernstfall eintritt, ist es zu spät. Hier sprechen wir vom Zivilschutzverband vom krisenfesten Haushalt", erklärt Johann Gruber und führt weiter aus: "Das heißt, dass man auch ohne Kühlschrank haltbare Lebensmittel zu Hause haben sollte. Die wichtigsten Hygieneartikel müssen vorrätig sein, aber auch Brennstoff für die Heizung. Bargeld, Medikamente und stromlose Kochstellen sind ebenso wichtig. Ein Notstromaggregat ist dabei sicher förderlich. Wir gehen davon aus, dass die Bevorratung für mindestens zehn Tage reichen muss. Das ist aber nicht nur bei einem Blackout der Fall, sondern auch bei anderen Katastrophen, wie zum Beispiel Hochwässern, Starkschnee oder anderen Unwettern."
Heulen der Sirenen
Am 5. Oktober ist wieder der Probealarm des Zivilschutzes, so wie jedes Jahr am ersten Samstag des Oktobers. Österreichweit gibt es für die Alarmierung der Bevölkerung mehr als 8.000 Sirenen, die für rund 85 Prozent der Bevölkerung zu hören sind. Dabei gibt es vier verschiedene Signale, mit denen sich jeder vertraut machen sollte.
Die Sirenenprobe, die jeden Samstag um die Mittagszeit durchgeführt wird, dauert 15 Sekunden. Heult die Sirene für drei Minuten in einem gleichbleibenden Dauerton, bedeutet das eine herannahende Gefahr. Radio oder Fernsehen sollen verfolgt und Verhaltensmaßnahmen befolgt werden. Bei einem auf- und abschwellenden Heulton sollen umgehend schützende Bereiche oder Räumlichkeiten aufgesucht werden – Gefahr. Bei einem einminütigen gleichbleibenden Dauerton gibt es Entwarnung.
Katastrophenschutzplan
Ist der Alarm einmal losgegangen, gilt es den Katastrophenschutzplan zu verfolgen. "Dieser Plan liegt auf jeder Gemeinde auf und ist im Katastrophenfall Schritt für Schritt abzuarbeiten. Darin werden die Gefahren eingeschätzt: Gibt es etwa risikoreiche Firmen, und was wird mit dem gemeindeeigenen Notstromaggregat versorgt", wie Johann Gruber weiter ausführt.
"Rechtzeitig vorsorgen, im Ernstfall ist es zu spät"
Wie wahrscheinlich ist ein „Blackout“ in Niederösterreich?
CHRISTOPH KAINZ: Leider durchaus wahrscheinlich. Die Frage ist für die Experten nicht ob er passiert, sondern wann. Die Stromnetze sind international so eng verknüpft, dass eine schwere Störung in einem Land reicht, um mehrere Staaten finster zu machen. Das haben wir vor Kurzem in Südamerika gesehen.
An welche Grundregel sollte ich mich im Fall des Falles halten?
Grundregel 1: Rechtzeitig vorsorgen, weil im Ernstfall ist es zu spät. Für jede Person, die im Haushalt lebt, einen Vorrat anlegen. Woraus der am besten besteht, sagen Ihnen gern die Mitarbeiter des NÖZSV oder Sie holen sich Infos von unserer Homepage www.noezsv.at
Grundregel 2: Keine Panik. Die brauchen Sie auch nicht zu haben, denn Sie sind ja vorbereitet. Sie schalten Ihre Taschenlampe ein, drehen Ihr Batterieradio auf für die Infos und machen sich auf Ihrem Notkocher etwas zu essen.
Welche Notvorräte haben Sie selbst immer zu Hause?
Ich habe das Wichtigste zu Hause und ich kann damit etwas Brauchbares kochen. Sogar auf einem richtigen Herd, weil ich den Herd mit Holz heizen kann. Trinkwasser habe ich auch für eine gute Woche. Ich gebe aber zu, ich habe nicht alles, was auf der Liste steht – wir vergessen manchmal, nachzukaufen.
Interview: Eva Dietl-Schuller
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