Fokus Familie
"Rote" im Bezirk Scheibbs im Einsatz für pflegende Angehörige

- Andreas Danner setzt sich für pflegende Angehörige ein
- Foto: SPÖ
- hochgeladen von Roland Mayr
Sozialdemokratie drängt auf rasche Lösungen im Pflegebereich: Arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Absicherung als wichtiger Baustein des Pilotprojekts in Niederösterreich
BEZIRK. Die SPÖ NÖ hat einen Antrag zur Anstellung pflegender Angehöriger eingebracht. Damit soll eine Möglichkeit geschaffen werden, um den massiven Personalproblemen im Pflegebereich entgegengetreten zu können.
"Zudem sollen damit die Arbeitsbedingungen verbessert und für arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Absicherung der Angehörigen gesorgt werden. Einen weiteren positiven Effekt stellt die Erleichterung der Pflege in den eigenen vier Wänden für zu Pflegende dar", berichtet Bezirksvorsitzender Andreas Danner aus Lunz am See.
Start soll im Herbst erfolgen
Danner umriss den Fahrplan für das Pilotprojekt: "Start soll spätestens im Herbst dieses Jahres sein, das Projekt sollte etwa drei Jahre laufen und begleitend evaluiert werden. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen anschließend flächendeckend in Niederösterreich umgesetzt werden. Diese Möglichkeit der Anstellung von pflegenden Angehörigen ist deshalb auch so wichtig, da sich einer aktuellen Studie zufolge, die Hälfte des ohnehin schon zu geringen Pflegepersonals mit einem Jobwechsel beschäftigt."
500 pflegende Angehörige mit Anstellung
Für das Pilotprojekt sollen bis zu 500 pflegende Angehörige bei der NÖ Landes-Gesundheitsagentur oder einer zu gründenden Tochtergesellschaft angestellt werden. Dadurch erhalten diese Personen erstmals eine arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Absicherung für diese wichtige Tätigkeit. Auch eine verpflichtende Grundausbildung im Umfang von 150 Stunden ist vorgesehen. Zusätzlich wird es während der Zeit der Pflege regelmäßige Besuche von diplomierten Gesundheits- und Pflegepersonen geben, um sich ein Bild von den erbrachten Leistungen zu machen und den Zustand der zu pflegenden Personen zu überprüfen.
Druck aus dem Pflegesystem nehmen
"Im Burgenland gibt es dieses SPÖ-Modell bereits und es hilft, Druck aus dem Pflegesystem zu nehmen. Zusätzlich sind die pflegenden Angehörigen umfassend arbeits- und sozialversicherungsrechtlich abgesichert und erwerben neben dem Einkommen aus dem Arbeitsverhältnis eben auch Beitragszeiten für die Pension, was wiederum hilft, im späteren Leben nicht in Altersarmut zu schlittern. Zusätzlich hilft es, das Ziel der 80.000 neuen Jobs in Niederösterreich zu erreichen, um für Vollbeschäftigung im Bundesland zu sorgen", erklärt Andreas Danner.
Persönliche Erfahrungen
Bezirks SPÖ-Frauen Vorsitzende Susanne Schwingenschlögl aus Gresten-Land berichtet von ihren persönlichen Erfahrungen: "Ich bin Diplomierte Krankenschwester und betreue derzeit meine demente Mutter. Da ich seit 2020 in Pension bin, ist dies möglich. Davor betreute ich meinen Vater, der Parkinson und Depressionen hatte, bis zu seinem Tod zu Hause. Obwohl ich ,vom Fach‘ bin, war es oft sehr mühsam, allein neben Beruf und Familie die Pflege meines Vaters zu übernehmen. Für die zu Pflegenden ist es hingegen sehr angenehm, wenn sie durch nahe Angehörige betreut werden. Neben einer adäquaten Ausbildung für pflegende Angehörige braucht es ein Dienstverhältnis mit Versicherungszeiten und einem entsprechenden Gehalt. Wenn unsere Politiker das Problem der Betreuung unserer älteren Generation nicht bald in Angriff nehmen, fürchte ich mich schon davor, wer sich in Zukunft um uns kümmern wird."
Weitere Infos gibt's auf bezirkscheibbs.spoe.at


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