Geschichte
Wenn die Seele weint ....

„Sie feiern wieder, wie jedes Jahr um die gleiche Zeit.“ Ein Reh steht in der Dunkelheit und lauscht. Der Fuchs hat es sich vor der dicken Eiche gemütlich gemacht.
„Was feiern sie“ flüstert das Reh.
„Sie nennen es Silvester, ein Jahr geht zu Ende, ob es eine gute oder schlechte Zeit ist oder war, ist nicht wichtig, Hauptsache man feiert, laut, mit oder ohne Begeisterung mit viel Flüssigem, mit Lärm und Raketen.“
Das zarte Reh zuckt zusammen. „Wie mit Raketen, die lauten mit Knall und grellen Farben, ich habe solche Angst. Jedes Jahr immer wieder.“
„Leider,“ der Fuchs lehnt sich an den Stamm der Eiche. „Und es ist ohne Bedeutung, dass Vögel von den Bäumen fallen, Reh und Hirsch vor Angst in den Abgrund springen, es zählt einfach nicht. Der Mensch muss feiern, es kann kosten was es will, er muss es tun.“
„Alle?“
„Nein.“
Ein Eichkätzchen sitzt am Ast der Eiche und beginnt zu erzählen.
„Heute Abend bin zum Fenster eines Hauses geschlichen und von dort blickte ich in die Küche. Der Raum war hell erleuchtet und viel Geschirr war dort gestapelt, es war schmutzig und musste gewaschen werden. Eine Frau stand am Fenster und blickte in die Nacht. Sie hat mich nicht gesehen, auch nicht als ich näher schlich. Sie weinte und ich konnte in ihr Herz blicken. Ich konnte ihren Kummer spüren, sie weinte wegen uns.
Die Erde weint und seufzt, wie schwer fällt ihr Atem. Menschen sterben im Krieg, wegen Terror, Hungersnot, Ausbeutung. Menschen auf der Flucht um dieser Hölle zu entkommen. Landstriche brennen, der Mensch braucht Ackerland um noch mehr anzubauen, damit Herden von Tieren und Schweinen mit den Früchten gefüttert werden. Tiere die grausam in engen Ställen gehalten werden, damit ihr Fleisch billig vermarktet werden kann und vieles davon landet schlussendlich auf dem Müll.
Das Meer stöhnt unter der Last von Abfall und Plastik und ihre Bewohner sterben einen grausamen Tod.“
Die Frau weint und Tränen rinnen über ihr Gesicht. Sie denkt an die bunten Raketen, die den Himmel färben und weiß, viele unschuldige Kinderhände stopfen den Sprengstoff und so mancher stirbt bei Unachtsamkeit.
Das Reh legt sich auf den kalten Waldboden. „Höre auf, ich kann es nicht mehr hören. Ich ertrage es nicht. Bitte sage mir, dass dies nur Geschichten sind und nichts davon war ist.“
Die Eule im Baum schüttelt den Kopf.
„Nein meine Liebe, es ist noch viel schlimmer, doch höre, es kommt die Zeit, wo die Menschen nicht mehr raus können, weil eine Krankheit die Menschen dahinrafft und es gibt kein Mittel, diesen Virus zu stoppen.
Dann ist es vorbei mit dem feiern und dem lauten Knall, aus und Ende.
Vielleicht wird es nach langer Zeit wieder heller für uns. Still wird es und die Menschen werden froh sein, wenn im Winter der Schnee vom Himmel fällt und sie die frische Luft riechen. Im Sommer wenn die Sonne am Himmel steht und ihr Wärme ins Land schickt, dann werden sich die Menschen auf den Weg machen, in die Berge und an die Seen wandern und die Freiheit genießen und auch schätzen….
Und flüstert das Reh. Wird es dann besser werden.
Die Eule dreht bedächtig den Kopf hin und her. Hoffen wir es, hoffen wir es für uns und die Welt ….

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