Sport-Interview
Die Scheibbser Schützen sind richtig gut in "Schuss"
Andreas Handl von der Schützengilde Scheibbs 1569 im Interview über seine Erfolge und das Reisen mit der Waffe.
Wie sind Sie zur Scheibbser Schützengilde gekommen?
ANDREAS HANDL: Mein Vater war Ober-Schützenmeister und so bin ich mit neun Jahren zum Verein gekommen. Während meiner Schulzeit waren wir Kinder als Aufzeiger tätig und so wächst man allmählich in den Verein hinein. Mit 18 Jahren habe ich dann mit dem Kleinkaliber-Gewehr begonnen und bei der Staatsmeisterschaft mitgeschoßen. Rund um das Jahr 2000 haben wir dann das Vorderlader-Schießen in Scheibbs reaktiviert und uns alle wieder einen Vorderlader gekauft. Ich bin dann auch gleich auf Anhieb Landesmeister geworden.
Sie waren also gleich auf Anhieb richtig erfolgreich?
2004 war ich dann im österreichischen Kader für die WM in den USA und dort habe ich dann gleich die Bronzemedaille geholt. Das hat mir natürlich Auftrieb gegeben und mittlerweile war ich bei vielen Welt-, Europa- und Staatsmeisterschaften dabei. Wir sind einer der Top-Vereine Österreichs.
Inwiefern ist man beim Schießsport auch vom körperlichen Aspekt sgefordert?
Zunächst ist eine gute Feinmotorik und Körperbeherrschung gefordert. Außerdem braucht man neben einer guten Körperspannung natürlich auch mentale Stärke. Bei der EM in Spanien hatten wir zwischen 35 und 38 Grad und mussten 13 Schuss in 30 Minuten abgeben. Nach jedem Schuss muss man von der Pritsche runter, das Gewehr wieder reinigen und danach wieder in die Ausgangsposition zurückkehren. Das ist wirklich sehr schweißtreibend.
Auf welchen Erfolg blicken Sie besonders gerne zurück?
Bei der EM in Portugal konnte ich mit der Mannschaft die Silbermedaille vor Deutschland holen. Das besondere daran war aber, dass das österreichische Team aus drei Scheibbser Schützen bestanden hat. Besonders war auch die Einzel-Silbermedaille in Australien.
Wie gestaltet sich genau die Reise mit ihrem Equipment?
Man reist so mit 40 bis 100 Kilo Schießgepäck und vier bis fünf Gewehren. 2004 bei unserer Reise in die USA haben wir unsere Waffen im Flugzeug mitgehabt und mussten uns natürlich zahlreichen Kontrollen unterziehen. Heute wäre das aber auch so undenkbar. Bei unserer Reise nach Australien haben wir die Waffen vier Wochen vorher per Container hingeschickt und danach auch auf diesem Weg wieder zurück. Die Kosten für einen solchen Transport sind so natürlich auch enorm. Wenn man im Vorjahr nicht international erfolgreich war, dann muss man auch fast alles selbst bezahlen.
Welche Bewerbe stehen für Sie nun als nächstes an?
Wir veranstalten in Scheibbs am Samstag vor Pfingsten die NÖ-Landesmeisterschaft. Im Herbst folgt dann auch noch das Michaeli-Schießen. Ab 24. April starten wir dann auch wieder jeden Montag mit dem Schießen. Ich werde in diesem Jahr an Bewerben in Eisenstadt, Innsbruck, Bad Zell, Gildenberg teilnehmen und falls ich mich qualifiziere auch an der Europameisterschaft in Frankreich. Auch ein Besuch bei einem befreundeten Verein in Deutschland steht am Programm. Wir sind also sehr viel unterwegs.
Interview von Jakob Köstler
Mehr Infos auf gildescheibbs1569.jimdofree.com
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