Der "Duft der Beute" verführte eine Diebin in unserer Region
Eine 22-jährige Rumänin wurde in St. Pölten wegen Parfum-Diebstahls in Geschäften unserer Region verurteilt.
REGION. Als eine 22-jährige rumänische Diebin in ihrem Prozess am Landesgericht St. Pölten nach dem Namen ihres Vaters gefragt wurde, hakte Staatsanwalt Karl Fischer nach und fragte sie auch nach dessen Geburtsdaten.
Möglicher Mittäter saß im Saal
Die Angaben stimmten mit jenem Mann überein, der einen Tag nach den Diebstählen seiner Tochter gemeinsam mit einem weiteren Verdächtigen in einem Fahrzeug mit rumänischen Kennzeichen überprüft worden war. Dass die Waren im Pkw gestohlen waren, wusste die Polizei zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ziemlich unverfroren saß der 40-jährige Vater als Zuhörer im Gerichtssaal. Als Fischer kombinierte, wurde der Mann als möglicher Zeuge vor den Saal gebeten und die Kriminalpolizei verständigt. Er sei möglicherweise Mittäter bei jenen Diebstählen gewesen, die die 22-Jährige am 28. und 29. September dieses Jahres in Drogeriemärkten begangen hatte, vermutet der Staatsanwalt.
Tasche mit Alufolie präpariert
Bereits im März 2016 in Deutschland einschlägig verurteilt, ist die Rumänin im September wieder nach Österreich eingereist. Von einem Bekannten habe sie eine Tasche erhalten, die mit Alufolie so präpariert worden war, dass beim Verlassen des Geschäfts kein Alarm wegen der gestohlenen Waren ausgelöst wurde.
Verkäuferin stellte die Diebin
Am ersten Tag hielt sie in Ybbs an der Donau und in Purgstall an der Erlauf die unmittelbare Anwesenheit von Angestellten vom Diebstahl ab. In Wieselburg gelang es ihr, sieben Parfums im Wert von 388,40 Euro an der Kasse vorbei zu schleusen. Am 29. September hatte sie in Loosdorf bereits Parfums um 358,60 Euro in ihrer Tasche verstaut, als sie von einer Verkäuferin gestellt wurde.
Flucht durch Biss in die Hand
Diese versuchte die Diebin am Arm festzuhalten. Mit entsprechendem Widerstand und schließlich mit einem Biss in die rechte Hand der Angestellten versuchte die Rumänin vergeblich, sich loszureißen und zu flüchten.
Zum Stehlen gezwungen
Man habe ihr Geld versprochen und dafür verlangt, dass sie etwa vier bis fünf Parfums pro Tag stehlen solle, erklärte die 22-jährige aus Rumänien stammende Angeklagte, deren Verteidiger Dah Badea auf den besonderen Milderungsgrund des Geständnisses seiner Mandantin verwies.
Zwei Monate hinter Gittern
Richterin Doris Wais-Pfeffer verhängte in St. Pölten eine teilbedingte Strafe. Von den insgesamt neun Monaten Haft muss die 22-jährige Rumänin allerdings nur zwei Monate hinter "schwedischen Gardinen" verbringen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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