Reportage in Schauboden: Alle Kinder haben Rechte
Lokalaugenschein: Ein Nachmittag mit den Kindern im Sozialpädagogischen Betreuungszentrum in Schauboden.
SCHAUBODEN. Gemäß der UN-Kinderrechtskonvention werden alle Personen unter 18 Jahren als Kinder definiert und es wird darin bekräftigt, dass allen Kindern alle Menschenrechte zustehen.
Davon auszugehen, dass alle Kinder die gleichen Startbedingungen vorfinden, ist allerdings ein Trugschluss: Viele Kinder wachsen in prekären sozialen Verhältnissen auf, sodass das Wohl der Kinder gefährdet werden kann. Genau solche Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis 18 Jahren leben im Sozialpädagogischen Betreuungszentrum in Schauboden, wo versucht wird, diese jungen Menschen durch die Entwicklung der eigenen Stärken – trotz psychischer Verletzungen und Entwicklungsrückständen – so zu fördern, um ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Ein Nachmittag in Schauboden
Um dies genauer unter die Lupe zu nehmen, verbrachte ich einen ganzen Nachmittag in Schauboden und es hat sich bezahlt gemacht. Nach meiner Ankunft in der Gruppe 4 Kinderwohnhaus, in welchem insgesamt vier stationäre Gruppen mit acht bis zehn Kindern untergebracht sind, zeigen mir Christina Koppensteiner und Anita Pable, die sich ihren Wohnbereich mit Adrian Hartl, Dominik Illing, Melissa Grüneis, Michelle Walsberger, Selina und Tanja Gutmann sowie Islama und Nairmin Ben Jaballah teilen und von Claudia Leitner und Miriam Haslauer sowie drei weiteren Sozialpädagoginnen in ihrem Alltag unterstützt werden, gleich voller stolz ihr Doppelzimmer. Um 12.30 Uhr gibt's das Mittagessen, was zugleich bedeutet, dass dieses von der Küche abgeholt werden muss. Gespeist wird in der Küche des Wohnbereichs der Gruppe 4.
Große Aufführung und Sommerfest
Um 16 Uhr steht eine besondere Aufführung im Zuge des heute stattfindenden Sommerfests auf dem Programm: Die Kinder sollen das Thema "Kinderrechte" selbstständig erarbeiten und ihre Ergebnisse dann gruppenweise auf der Bühne im Festsaal vor den anderen präsentieren.
Also ging's mit meiner Gruppe in den nahe gelegenen Föhrenhain, um in den nächsten zweieinhalb Stunden ein Konzept für die Aufführung zu entwickeln bzw. zu erörtern, was Kinderrechte überhaupt sind und was alles dazu gehört sowie über Gewalt gegen Kinder zu diskutieren. Wir entschlossen uns dafür, einen Hasen aus Salzteig zu backen und anzumalen.
Anhand unseres Maskottchens wurden dann die Ergebnisse vorgetragen. Die Gruppe 1 hat ein Lied komponiert und gesungen, Gruppe 2 eine Tanz-Choreografie unter dem Titel "Stopp für jeden Millimeter Gewalt" entwickelt und Gruppe 3 ihre Ergebnisse anhand einer Grafik präsentiert. Direktorin Sabine Sommerer war sichtlich begeistert von den Aufführungen ihrer "Schützlinge", sodass schließlich ordentlich gefeiert werden durfte.
Weitere Infos gibt's hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.