100 Jahre Republik: Liebesbriefe von der Südfront

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SCHWAZ (red). Der Einsatz der Tiroler im Ersten Weltkrieg an der Südfront (Dolomiten, Isonzo…) war, wie sich 1919 herausstellte, ein wahrlich sinnloses Blutvergießen. Unzählige verbluteten im Kugel- und Kanonenhagel, viele Tausend wurden von Lawinen verschüttet, eine große Anzahl von Soldaten starb in Gefangenschaft. Unermesslich muss auch der Schmerz der Frauen (Mütter, Ehefrauen, Bräute…) gewesen sein, wenn wieder Listen der Gefallenen die Heimat erreichten. Aber: Es gab auch andere, freudigere (Feld-)Post. Ein Beispiel sind Briefe, die der 1894 geborene und im Jahre 1988 verstorbene Peter Hörhager aus Stans an seine damals 22jährige Freundin (Braut) Hanni Lindner schrieb, die er nach dem Krieg auch geheiratet hat. Er war – als Vormeister vom K.K. Gebirgs-Artillerieregiment Nr. 14 - unter anderem als Kanonier an drei Isonzoschlachten eingesetzt und schildert in seinem Tagebuch die unsagbaren Strapazen und furchtbaren Gräuel an der Front. Berichte über die grausliche Realität durften ja nicht in die Heimat geschickt werden, Peter Hörhager hat sie erst daheim schriftlich verarbeitet. Zurück zu den „Liebesbriefen“, die – siehe Foto – vom Autor auch zeichnerisch ausgeschmückt sind. „O Blumen, ihr lieblichen Kinder des Glücks; Ihr sollt meine Botschaft tragen – Fern dort, wo schlägt ein liebendes Herz, sollt innige Wünsche und Grüsse ihr sagen“, steht da blumig in Schönschrift auf dem Kuvert eines Briefes, den er seinem „liebsten Hannerl“ zum Namenstag am 21. August 1918 schickte. Das Schreiben endet mit der Liebeserklärung „…und sei innigst gegrüßt und geküsst von Deinem treuliebenden Peter“. „Artilleristen-Grüsse“ steht in großen Lettern auf einem weiteren Brief, der wie alle Dokumente aus der Front, in gestochen-schöner Schrift verfasst ist. Peter Hörhager hat den Krieg überlebt und war 47 Jahre (bis zu ihrem Tod im Jahre 1970) mit seiner „Hanni“ verheiratet. In Stans war er – als Vizebürgermeister, Feuerwehrkdt, Chorleiter sowie als Mitglied der Musikkapelle – in vielen Bereichen tätig. Seine Chronik dient noch heute den Vereinen als wichtige Basisinformation.

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