Auf der Suche nach dem Besonderen

Autorin Karin Peter | Foto: Mirjam Dauber
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Autorin Karin Peter im Gespräch mit Mirjam Dauber.

Reisefreudig und schreibwütig: vor wenigen Wochen erschien das dritte Buch der Staner Autorin und pensionierten Schuldirektorin Dr.in Karin Peter.

Nachdem sie bereits Andalusien und Frankreich ausgiebig bereiste und ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Buchform dokumentierte, steht nun das österreichische Nachbarland Tschechien im Mittelpunkt ihrer Erzählungen. Wir haben uns mit Karin Peter getroffen, um mehr über die Beweggründe ihrer abwechslungsreichen Tätigkeiten zu erfahren.

Wie oft Karin Peter in den letzten zwei Jahren in Böhmen und Mähren war, das weiß sie nicht mehr. Die Palette reicht von spontanen Tagesausflügen bis hin zu einer mehrwöchigen Reise. Begleitet wurde die gebürtige Salzburgerin dabei gelegentlich von ihren Töchtern Julia, einer Ärztin, und Olivia, die sich als Ö3 Moderatorin einen Namen gemacht hat. Stets an ihrer Seite ist ihr ebenfalls reiseaffiner Ehemann, der Karin Peter vor Jahren erfolgreich dazu ermutigte, aus dem privaten Hobby der kurzweiligen Reisedokumentationen professionelle Bücher zu gestalten. Ihre spannenden Erlebnisse und faszinierenden Einblicke sollten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden.
Tschechien als Reiseland ist für die promovierte Geografin ein beeindruckendes Erlebnis: unberührte Naturlandschaften, zahllose historische Schlösser, ein Land in dem die Zeit langsamer zu vergehen scheint, man fast in eine andere Welt versinken und viele Kleinode entdecken kann. Die Nähe zu Tirol ist ebenfalls ein Pluspunkt. Mit Tschechien verbindet Karin Peter auch ihre eigene Familiengeschichte. So war ihr Großvater mütterlicherseits vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges als Oberstallmeister im Gestüt des Reichsgrafen von Sternberg tätig, was ihre Mutter in ihren Memoiren ausführlich festhielt.

Alle ihre Reisebegegnungen haben eines gemeinsam: Karin Peter sucht Besonderheiten, Verborgenes, Skurriles und Unbekanntes. Reiseführer im herkömmlichen Sinne zu schreiben, hat sie nie gereizt. Lieber taucht sie ein in Geschichten, geht auf Menschen zu, spricht mit ihnen und hält Gedanken fest. So garniert sie ihre Reiseberichte mit Anekdoten und Hoppalas, mit Liebesgeschichten und kulinarischen Höhepunkten. Diese Details machen ihre Geschichten authentisch und kommen beim Publikum in ihren Lesungen gut an. Apropos Publikum: wenn Karin Peter vorliest, dann ist das kein trockener Vortrag, ihre Bücher werden geradezu lebendig. Von der passenden Kostümierung bis zum Quiz für aufmerksame ZuhörerInnen - die Autorin punktet gerne mit „Eventlesungen“ und stellt ihre Bücher auf diese Weise mit allen Sinnen österreichweit vor. Geplant sind in den nächsten Monaten Lesungen in Zusammenarbeit mit der tschechischen Botschaft und dem tschechischen Kulturinstitut. „Die haben natürlich auch Interesse, etwas für den Tourismus zu tun,“ erklärt Karin Peter schmunzelnd. Sehr ernst nimmt sie die Rückmeldungen ihres Publikums und freut sich ganz besonders, wenn Reisende ihre Routen nachfahren und ähnliche Entdeckungen machen wollen.

Und wie stellt sich der Autorinnenalltag von Karin Peter dar? Starre Stundenpläne hat sie seit ihrer Pensionierung hinter sich gelassen. Der Prozess des Schreibens ist zwar mit Disziplin und Genauigkeit in der Recherche verbunden, doch die Freude steht eindeutig im Vordergrund. „Manchmal geht es trotz der besten Planung nicht, doch ich bleibe geduldig“, umreißt Peter die vielzitierte Angst vor dem weißen Blatt. Sie weiß, dass sie sich auf ihre Eingebungen verlassen kann. Dann beißt sie sich fest, recherchiert die halbe Nacht und die Worte fließen irgendwann nur so aus ihr heraus. Karin Peter schreibt nicht nur, sie liest auch mit Leidenschaft. Biografien, die neuen Romane von Robert Menasse und Daniel Kehlmann, aber auch gute Unterhaltungsliteratur sind auf ihrem Nachtkästchen zu finden. „Wer selbst schreibt, liest anders, intensiver, bewusster, mit viel Respekt“, meint Peter und geht gleich über zu ihren nächsten Projekten, für die sie wie gewohnt viel Energie und Engagement aufbringen will. „Krimi wird es mit Sicherheit keiner, das können andere besser,“ erklärt die Autorin mit Nachdruck, lässt sich sonst aber nicht aus der Reserve locken. Zwei sehr unterschiedliche Vorhaben verfolgt sie derzeit, vielleicht sogar einen historischen Roman? Im Mai geht es jedenfalls wieder nach Spanien, im Hochsommer wird dann geschrieben. Man darf gespannt sein und eines ist gewiss: die Ideen gehen der passionierten Autorin mit Sicherheit nicht so schnell aus!

Hinweise

- Das Buch „Böhmen und Mähren mit allen Sinnen“ ist im Dezember 2017 im studia Verlag in Innsbruck erschienen. Es kann im Buchhandel, aber signiert auch direkt über die Autorin (zB im Zuge einer Lesung) erworben werden.

- Karin Peter präsentiert ihr neuestes Werk natürlich auch wieder in ihrer Heimatgemeinde: am 24. April um 19.00 Uhr in der Volksschule Stans - alle Interessierten sind zur Lesung ganz herzlich eingeladen.

Autorin Karin Peter | Foto: Mirjam Dauber
Foto: Mirjam Dauber
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