Schwaz

Ausgeglichenes Schmalbudget für Schwaz

In diesem Jahr war die Erstellung des finanziellen Haushaltsplans der Stadt Schwaz für das nahende Jahr 2024 eine große Herausforderung.

SCHWAZ. Am Ende wurde in der Gemeinderatsitzung ein ausgeglichenes Budget beschlossen. Lösungsorientiert blicken die Protagonist:innen im Rathaus dem kommenden Jahr entgegen. Bürgermeisterin Victoria Weber nach der Sitzung im Interview:
BB: Wie sieht der Haushaltsplan für das kommende Jahr aus?
Bgm Weber: Wir haben ein Budget von 50 Millionen Euro für die Stadt Schwaz vorgelegt und im Gemeinderat einstimmig beschlossen. Müsste ich den Voranschlag betiteln, so würde ich ihn als ein „ausgeglichenes Schmalbudget“ bezeichnen. Ausgeglichen deshalb, weil uns am Ende unserer Anstrengungen eine Null gelungen ist und schmal deshalb, weil wir aufgrund der gesunkenen Ertragsanteile des Bundes gewisse Prozesse überdenken müssen.

BB: Viele Städte und Gemeinden blicken weniger rosigen Zeiten entgegen und gehen im nächsten Jahr in ein sattes Minus. Anders in Schwaz, wie konnte ein so ausgeglichenes Budget gelingen?
Bgm Weber: In einigen Bereichen sind wir motiviert, zusätzliche Einnahmen zu lukrieren vor allem durch Förderungen von Bund und Land, auch über die Stadtwerke GmbH können wir durch Gewinne profitieren. Zahlungen für Projekte können wir auf die kommenden zwei Jahre aufteilen. So sind wir am Schluss auf eine Null gekommen, ohne radikal alle Ressorts kürzen zu müssen. Dennoch bestätigen mir auch meine Bürgermeisterkolleg:innen anderer Gemeinden, die teilweise seit mehr als 20 Jahren dieses Amt ausüben, dass die Zeiten noch nie so schwierig waren wie in diesem Jahr. Früher hat man aufgrund der hohen Bundesertragsanteile gut investieren können. Nun müssen wir uns nach der Decke strecken. 

BB: Was wird mit den 50 Millionen im Jahr 2024 umgesetzt werden?
Bgm Weber: Im kommenden Jahr werden drei Projekte für leistbares Wohnen in Schwaz umgesetzt. Diese Projekte schlagen sich im Budget aufgrund der Realisierung durch gemeinnützige Wohnbauträger nicht groß zu Buche, sind aber dennoch eine erfreuliche Entwicklung für unsere Stadt. Auch das große Familienentlastungpaket behalten wir bei, der Kindergarten bleibt bis 13 Uhr gratis. Ein neuer Kindergarten nördlich des Inns ist in Planung, ein wichtiger Schritt für Schwaz. Auch der Theaterraum „Gleis 4“ wird eröffnet werden. Gleichzeitig können wir das Vereinswesen erhalten, die Sicherheit gewährleisten, auch die Kommunikation im Sinne der Transparenz wird weiterhin so fortgeführt. 

BB: Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr?
Bgm Weber: Mit Zuversicht, einem lösungsorientierten Denken und einen notwendigen Blick zur Bescheidenheit werden wir in das neue Jahr 2024 starten. Von den Referent:innen, somit von den politischen Funktionsträger:innen, wünsche ich mir, dass sie alle mit den öffentlichen Geldern in ihren Ressorts sorgsam im Sinne der Bevölkerung umgehen. Gleichzeitig bin ich persönlich sehr dankbar, in dieser schönen Stadt leben zu dürfen, in der mit knapp 50 Millionen Euro im kommenden Jahr wieder viel geschaffen werden kann. Der Fokus meiner Arbeit liegt weiterhin darauf, die hohe Lebensqualität in unserer Stadt aufrechtzuerhalten und dies mit Hausverstand umzusetzen.