Bekannte Schwazer Kunstschaffende verstorben!

Im Gedenken an Prof. Mag. Martha Murphy - “Grande Dame” der Künstlerschaft

SCHWAZ (tti). Betroffenheit hat in der Bezirksstadt die Kunde vom Tod der über Schwaz hinaus bekannten Künstlerin, Autorin und Kunstpädagogin Oberstudienrätin Prof. Mag. Martha Murphy ausgelöst. Die bekannte Kunstschaffende stand im 85. Lebensjahr, war in der Stadt Schwaz von 1986 bis 1992 als Gemeinderätin tätig und wurde mit der Verleihung des “Ehrenzeichens der Silberstadt Schwaz” für ihr vielseitiges Wirken geehrt.

In einem Nachruf der Stadt ist zu lesen: “Frau Prof. Murphy hat als herausragende Künstlerpersönlichkeit die Entwicklung unserer Stadt kritisch und mit viel Herz begleitet. Ihr soziales Engagement und ihre innovativen Gedanken haben in ihre Werk großartigen Ausdruck gefunden. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren”, heißt es in der von Bgm. Dr. Hans Lintner und den Bgm.Stv. LAbg. Mag.Martin Wex und Michael Kirchmair unterzeichneten Todesanzeige.

Die Kunstpädagogin ist vielseitig in Erinnerung. Auch als Autorin. Murphy war Mitbegründerin des 1. Schwazer Literaturforums 1982. Ihre Vorliebe galt satirischen Produktionen. Eine der letzten Arbeiten erschien 2009 mit Bildern von Peter Klapferer. Eine Geschichte wird in 19 Kapiteln erzählt - der Titel: “Der Inselzahn”.

Zeitlebens galt Martha Murphy als engagierte Tierschützerin.

Marthy Murphy war zeitlebens eine außergewöhnliche Schwazer Frauengestalt. Mit einem gewaltigen Intressensspektrum. Eruptiv wie träumerisch, bestimmt; Außenstehenden oft auch zu direkt und doch mit der inneren Wärme ihres Naturells. “Die Sonntagsschreiberin”, wie sie sich Freuden gegenüber bezeichnete, war jedoch in ihrem Satire-Repertoire mit köstlichen Einfällen eines großen Füllhorns bestückt.

IM IN- UND AUSLAND ERFOLGREICH!

Martha Murphy war über Schwaz hinaus in bekannten Galerien mit ihren Arbeiten vertreten. Bei der Jubiläumsausstellung zum 100-Jahrjubiläum der Stadt Schwaz 1999 führte sie als erste Ausstellerin die Riege der Schwazer Künstler an. Dr. Otto Lacher, der Obmann des Rabalderhauses betitelte Martha Murphy 2004 als “Grande Dame der Schwazer Künstlerschaft”. Damals erhielt sie für ihr Bild “Residuo di u Portale d’Aqua” beim 18. Nationalen Wettbewerb für Malerei, Grafik und Plastik “Ruga Giuffa” in Venedig den 1. Preis.

Zu ihrem Achtziger am 29. Jänner 2009 widmete ihr die Galerie Nothburga (Innsbruck) die viel beachtete Ausstellung “Wassertiere, Wassertore”.

ZUR ABRUNDUNG UND LETZTEM ADIEU...

Im Klappentext ihres Buches “Der Inselzahn” beschreibt Martha Murphy sich selbst: “Geboren am Tag & im Jahr als Trotzki Russland in Richtung Türkei verließ. Gestorben am Tag & Jahr, wenn ein anderer prominenter Politiker zur Abdankung gezwungen werden wird. Autorin diverser satirischer Veröffentlichungen, Katzenhalterin, Malerin, Grafikerin...