Schwaz
Café-Haus-Flair - um jeden Preis?

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SCHWAZ. Mit der Vergabe an einen neuen Pächter startet das Café Central, beliebter Treffpunkt im Herzen von Schwaz, in eine neue Ära. Doch für die dringend notwendige Sanierung der im Eigentum der Stadt befindlichen Liegenschaft droht nun eine Kostenexplosion: Mehr als eine Million Euro - und damit doppelt so viel als ursprünglich budgetiert - soll der Umbau kosten!

Seit der Ankündigung der Pensionierung des langjährigen Pächters des Café Central, Herbert Vogt, suchte die Stadt fieberhaft nach einer Lösung: Schließlich soll der beliebte Treffpunkt am Pfundplatz unbedingt erhalten bleiben. Die Sehnsucht nach einem klassischen Café nach Wiener Vorbild ist groß - die Herausforderungen sind es aber ebenfalls: Die Substanz ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Auch die Suche nach einem neuen Pächter gestaltete sich nicht ganz einfach. Anfang April wurde schließlich mit knapper Mehrheit die Vergabe des Cafés an Alois Baier, der bereits das Gasthaus Tippeler erfolgreich betreibt, beschlossen.

Foto: Foto: Privat

Mit der Vergabe Hand in Hand geht nun allerdings auch der dringend notwendige Umbau, den die Stadt als Eigentümerin des Gebäudes angehen muss. Im Vorfeld waren drei Architekten eingeladen, ihre Ideen einzubringen. Die Wahl fiel auf den Vorschlag des Architekturbüros Wurzer Nagel ZT aus Rattenberg. Im vertraulichen Teil der letzten Gemeinderatssitzung wurde nun dieser Umbau beschlossen. Doch während im Budget 2022 ursprünglich 550.000 Euro vorgesehen waren, sollen die kolportieren Kosten nun deutlich mehr als eine Million Euro betragen! Und zwar nicht für eine Gesamtsanierung des Hauses, sondern lediglich für den Umbau des Cafés und die Erweiterung durch einen großen Wintergarten. Auch die Platzgestaltung ist noch nicht enthalten.
Auf Nachfrage des Bezirksblattes bestätigt Wex die kolportierten Summen und ergänzt:

„Der Umbau bringt zweifelsohne eine Qualitätsverbesserung mit sich. Der Zugang wird barrierefrei gestaltet, die Küche erneuert. Aber damit wird das Central wohl zum teuersten Café der Stadt“, gibt Vizebürgermeister Martin Wex zu bedenken. Er fürchtet, dass die Investition durch die zu erwartenden Mieteinnahmen niemals ausgeglichen werden könnten. „Das kann sich nicht rechnen“

, ist er überzeugt. Außerdem sieht er eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber anderen Gastronomen und Investoren. „Hier stellt sich wieder einmal die Frage: Was kann und will sich die Stadt leisten?“, meint Wex. Er könnte sich zum Beispiel stattdessen auch vorstellen, das Haus unter Auflagen (Betrieb eines Cafés) zu verkaufen.

Foto: Foto: Privat
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