Flüchtlingsheime in Schwaz werden zugesperrt

SCHWAZ (fh). Wie die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion kürzlich erfahren hat, werden die Flüchtlingsheime in der Swarovskistraße (ehem. AMS Gebäude) sowie Feldweg (in den Schwazer Feldern im Osten der Stadt) mit Ende des Jahres zugesperrt. Bei einem kürzlichen Treffen von Bürgermeister Hans Lintner mit den zuständigen Herrschaften der TSD (Tiroler Soziale Dienste) wurde dies verkündet. Wie die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion erfahren hat, handelt es sich um die Unterbringung von ca. 160 Personen. Das Gebäude in der Swarovskistraße soll offenbar verkauft werden, denn es steht im Besitz der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Aufgrund der stetig sinkenden Flüchtlingszahlen sei der Bedarf nicht mehr gegeben und die Heime in der Silberstadt sollen geschlossen werden. Im gesamten Land Tirol werden laut letzten Informationen ca. 60 Heime geschlossen.

Bestätigung

Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion bei Bürgermeister Hans Lintner bestätigt selbiger, dass die Heime mit Ende 2018 geschlossen werden. "Wie uns die TSD mitgeteilt hat, ist der Bedarf nicht mehr gegeben. Im Gespräch mit dem TSD-Geschäftsführer habe ich aber unsere Hilfsbereitschaft bei entsprechendem Bedarf erklärt. Schwaz beherbergt übrigens auch in privaten Quartieren Flüchtlinge und wir kümmern uns um viele Asylberechtigte in unserer Stadt", so der Bürgermeister. Das Asylwerberheim beim ehemaligen AMS Gebäude wurde im September 2015 von Asylwerbern bezogen. Die Containersiedlung im Feldweg wurde im Jahr 2005 eröffnet. "Die Stadt hat die Asylwerber stets gut aufgenommen und die Leute haben hier auch gearbeitet und zwar in den Altersheimen, dem Krankenhaus, dem Bauhof, am Sportplatz in der Hauptschule und im Barbaraladen", erklärt ein TSD-Mitarbeiter auf Anfrage der Redaktion.

Wirtschaftliche Interessen?

Was das ehem. AMS-Gebäude in Schwaz betrifft, so bestätigt Bürgermeister Lintner, dass das Unternehmen Tyrolit Interesse an dem Standort hat um das Unternehmen weiterzuentwickeln. Auf Anfrage der Redaktion bei der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) bestätigt Ernst Eichinger, Pressesprecher der BIG, dass der Verkauf des Gebäudes auf jeden Fall ausgeschrieben werden muss, was natürlich auch das Interesse anderer Investoren (Stichwort Wohnbau) auf sich ziehen könnte. Auch für den Standort der Container-Siedlung Feldweg bestätigt der Stadtchef das Interesse für Gewerbenutzung. Das Flüchtlingsheim St. Gertraudi ist im Besitz des Landes Tirol - hier steht eine Schließung nicht zur Debatte.